IBM lässt sich von SCO nicht aus der Ruhe bringen
Nachdem SCO wie angekündigt IBM die Lizenzen für sämtliche Software, die auf dem »Unix«-System aufbaut, entzogen hat, will das Unternehmen sein Betriebssystem »AIX« weiterhin verkaufen, unterstützen und entwickeln. Nach einem Bericht des Nachrichtendienstes heise online erklärte IBM-Sprecher Trink Guarino, »AIX« stehe für »Jahre an Innovation bei IBM, hunderte Millionen Dollar Investitionen und diverse Patente«. IBM bestritt die Wirksamkeit der Kündigung des Vertrages, da die »Unix«-Lizenz unwiderruflich, fortdauernd und voll bezahlt sei und kündigte an, sich »energisch zu verteidigen«.
SCO hatte am 16.6.2003 seine Sanktionen gegen IBM bekannt gegeben. Neben dem Lizenzentzug erweiterte SCO seine Klage gegen IBM vor dem United States District Court of Utah. Per einstweiliger Verfügung soll dem Computerriesen die Verwendung und die Verbreitung von »AIX« untersagt werden. Weiter soll das Unternehmen alle Kopien des Quellcodes von »Unix System V« vernichten oder zurückgeben.
Der Umsatz, den IBM 2002 mit »AIX« gemacht hat, beträgt 3,6 Milliarden US-Dollar, »Linux«-Produkte brachten 1,5 Milliarden US-Dollar ein. Einem Bericht der Finanzagentur Bloomberg zu folge, den heise online anführt, könnten die Schadensersatzforderungen von SCO gegen IBM bis zu 50 Milliarden US-Dollar betragen. Die SCO Group hatte IBM im März 2003 auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz mit der Begründung verklagt, entgegen der Lizenzvereinbarung Software vertrieben zu haben, die vom »Unix«-Quellcode abstamme.
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