mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
13.05.2003; 20:20 Uhr
Apples neuer Musikdienst ermöglicht anscheinend Streamen von Musik auf fremden Rechner
Hacker nutzen Sicherheitslücke in neuer Version von iTunes aus

Der neue erfolgreiche Musikdienst von Apple Computer Inc. (Apple) ermöglicht es Nutzern anscheinend, sich Musikstücke anzuhören, die sich auf den fremden Rechnern befinden. Das melden die CNET News am 12.5.2003 unter Berufung auf "mehrere Gruppen von Programmierern". Nach dem Bericht haben Hacker in der neuen Version des Computerprogramms "iTunes", das für die Benutzung von Apples Musikdienst erforderlich ist, eine Funktion entdeckt, mit der sich Musikstücke von einem Rechner auf den anderen "streamen" lassen. Dabei wird die betreffende Datei nicht dauerhaft übertragen, der Empfänger kann die Musik auf seinem Rechner nur anhören. Im Internet werden mittlerweile Erweiterungsprogramme angeboten, mit denen Nutzer von "iTunes" ihre Musikbestände für Dritte freigeben können. Internetangebote wie "SpyMac" ermöglichen es anschließend, eine gezielte Suche über alle teilnehmenden Rechner durchzuführen und sich einzelne Musikstücke anzuhören. Apple hat sich von den neuen Angeboten inzwischen distanziert. "iTunes" sei "nicht dazu gedacht, anders als für persönliche Zwecke eingesetzt zu werden", erklärte ein Unternehmenssprecher. Die Firma kündigte an, die Entwicklung weiter zu beobachten, gab aber keinen weiteren Kommentar ab.

Apple hat seinen neuen Musikdienst Anfang Mai 2003 im Internet als Teil seiner neuen Musikstrategie gestartet. Das Angebot mit zur Zeit etwa 200.000 Titeln verschiedener Labels war bisher unerwartet erfolgreich, obwohl es bisher nur US-amerikanischen Nutzern von Apple-Computern zur Verfügung steht. Allein in der ersten Woche wurden mehr als eine Million kostenpflichtiger Lieder heruntergeladen. Etwa die Hälfte davon wurden nicht als Singles verkauft, sondern als Teil von Alben. Einzelne Titel kosten 99 US-Cent (etwa 86 Euro-Cent), Alben sind ab 9,99 US-Dollar im Angebot (etwa 8,67 Euro). Diese Preise liegen teilweise deutlich unter denen von vielen bestehenden Online-Musikangeboten. Die Zahlung einer monatlichen Abonnementgebühr ist nicht erforderlich. Im Gegensatz zur Konkurrenz räumt Apple Kunden in seinen Nutzungsbedingungen außerdem weitgehende Rechte ein und verzichten weitgehend auf den Einsatz von digitalem Rechtemanagement (DRM). Kunden dürfen die Musik auf bis zu drei Rechnern gleichzeitig nutzen und auf den mobilen Apple iPod übertragen. Zusätzlich dürfen von jeder beliebigen Zusammenstellung von Liedern bis zu zehn selbstgebrannte Musik-CDs hergestellt werden.

Dokumente:

Institutionen:

[IUM/jz]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 1276:

https://www.urheberrecht.org/news/1276/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.