Microsoft versucht Kunden offenbar durch hohe Preisnachlässe vom Wechsel zu Linux abzuhalten
Der Softwarehersteller Microsoft versucht offenbar, seine Kunden durch hohe Preisnachlässe von einem Wechsel auf freie Software wie "Linux" abzuhalten. Das berichtet die "International Herald Tribune" unter Berufung auf eine interne E-Mail eines Vorstandsmitglieds des US-amerikanischen Unternehmens. Der damals für den weltweiten Verkauf zuständige Manager Orlando Ayala habe seine Mitarbeiter bereits im Juli 2002 in einem Schreiben angewiesen, "unter KEINEN Umständen gegen Linux zu verlieren" ("Under NO circumstances lose against Linux"). Kunden, die über einen Umstieg nachdächten, sollten Rabatte angeboten werden, die innerhalb des Unternehmens durch Sondermittel ausgeglichen werden sollten. Die "International Herald Tribune" spricht von einer Kriegskasse, die auch im neuen Geschäftsjahr von Microsoft, das im Juli beginnt, gut gefüllt sei. Das Unternehmen habe für den Kampf gegen freie Software bis Mitte nächsten Jahres 180 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Kartellrechtlich sieht Microsoft wegen der Preisnachlässe nach dem Bericht der Zeitung keine Schwierigkeiten. Das Unternehmen habe die Rabatte durch eine Rechtsanwaltskanzlei in London auf ihre Vereinbarkeit mit europäischem Kartellrecht überprüfen lassen. Die Kanzlei begründet die Zulässigkeit damit, dass die Rabatte nur bei Serversoftware gewährt würden. Dort habe Microsoft einen Marktanteil von unter 50 Prozent.
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