2002 rund 100 Mio. selbstgebrannte Musik-CDs mehr als verkaufte CD-Alben
Im vergangenen Jahr überstieg die Zahl der in Deutschland selbstgebrannten Musik-CDs die Anzahl der verkauften CD-Alben um rund 100 Millionen Stück. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Nach der Untersuchung, die die Nürnberger Marktforscher erstmals im gemeinsamen Auftrag des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft Deutschlands (Bundesverband Phono) und der Filmförderungsanstalt (FFA) durchführten, wurden damit im Jahr 2002 42 Prozent mehr CD-Rohlinge mit Musik bespielt als 2001. Die Anzahl der Personen, die selbst Musik-CDs brannten, stieg von 17,1 Millionen um 32 Prozent auf nunmehr 22,5 Millionen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen gab an, auch für nicht in ihrem Haushalt lebende Personen Musik-CDs zu brennen. Ähnlich beeindruckende Zuwachsraten gab es nach der Studie auch beim Herunterladen von Musik aus den umstrittenen Musiktauschbörsen im Internet. Während die GfK für 2001 noch von 492 Millionen heruntergeladener Lieder ausgeht, waren es 2002 angeblich bereits 622 Millionen Titel. "Die Studie zeigt, dass die private Vervielfältigung auf CD-Rohlinge und illegale Internetangebote von Musik für die Musikwirtschaft existenzielle Schwierigkeiten macht. Hieran wird deutlich, wie wichtig Kopierschutzsysteme sind, um das immer selbstverständlichere Kopieren von Musik einzudämmen", erklärt der Vorsitzende des Bundesverbands Phono, Gerd Gebhardt. "Hierfür brauchen wir endlich die Novelle des Urheberrechtsgesetzes, die das Knacken von Kopierschutzsystemen verbietet".
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