Musikwirtschaft warnt vor Sicherheitsgefahren durch Tauschbörsennutzung
Die deutsche Musikwirtschaft warnt Unternehmen und Behörden vor Sicherheitsgefahren durch die Nutzung der umstrittenen Musiktauschbörsen am Arbeitsplatz. Der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände, Gerd Gebhardt, machte am 13.2.2003 in einem offenen Schreiben an Geschäftsführer und Behördenleiter auf die möglichen Risiken aufmerksam, die mit einem Herunterladen von Dateien durch Mitarbeiter verbunden sei. Nach Darstellung von Gebhardt laufen die Arbeitgeber nicht nur in Gefahr, sich Straf- oder Zivilverfahren wegen Urheberrechtsverletzungen einzuhandeln. Bei der Nutzung der Tauschbörsen könnten auch Geschäftsgeheimnisse ausspioniert, Computer mit Viren verseucht und die Leistungsfähigkeit der eigenen Netzwerke empfindlich beeinträchtigt werden. Vor allem Musikdateien seien wahre "Bandbreiten- und Ressourcenfresser". Gebhard meinte, für Unternehmen und Behörden würden diese "Nebenwirkungen" der Tauschbörsennutzung "immer häufiger zum Problem". Um den Betroffenen zu helfen, haben die Phonoverbände "Richtlinien zum Umgang mit urheberrechtlich geschützten Werken und zur IT-Sicherheit" veröffentlicht. Darin werden die Verantwortlichen in Firmen und Ämtern zu einer "klaren Linie gegen den Diebstahl geistigen Eigentums" aufgefordert. Rechnernetze sollten regelmäßig auf rechtswidrig vervielfältigtes urheberrechtlich geschütztes Material überprüft werden. Die Musikwirtschaft rät außerdem dazu, gezielte Vorsorgemaßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen zu treffen, beispielsweise durch Sperrung bestimmter Ports, die von Tauschnetzwerken genutzt werden.
Dokumente:
- Pressemitteilung der Phonoverbände v. 13.2.2003
- Offener Brief der Phonoverbände v. 13.2.2003
- Richtlinien der Phonoverbände v. 13.2.2003
Institutionen:
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