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05.02.2003; 18:42 Uhr
Gewerkschaft gegen Besteuerung des Wertzuwachses von Kunstwerken
"Sargnagel für ohnehin desolate Situation von Künstlern" - Nicht mit Aktien vergleichbar

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Pläne der Bundesregierung kritisiert, in Zukunft den Wertzuwachs von Kunstwerken wie den von Wertpapieren zu besteuern. Der Vorsitzende der ver.di-Bundesfachgruppe "Bildende Kunst", Lorenz Mueller-Morenius, warnte, für die ohnehin schon "desolate" Situation vieler Künstler und Galerien sei eine Spekulationssteuer auf Kunstwerke "ein weiterer Sargnagel". So sehr die Idee zu unterstützen sei, im Steuerrecht die Bemessensgrundlage zu verbreitern und Aktienspekulation zu besteuern, seien Kunstwerke "nicht mit Aktien vergleichbar". Die wirtschaftliche Zukunft der Künstler hinge wesentlich davon ab, wieweit erreicht würde, bildende Kunst wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft zu tragen. Da die öffentlichen Haushalte ihrer Kulturaufgabe nur noch selten gerecht werden könnten, würde privates Engagement immer wichtiger. Bei der bildenden Kunst würde dies unter anderem durch die Tätigkeit von Sammlern geleistet. Immer mehr ermöglichten sie breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zur Kunst. "Gerade junge Kunst profitiert vom privaten Engagement der Sammler, die erzielte Gewinne oft in neue, junge Kunst investieren", meinte Mueller-Morenius. "Sinnvoller wäre es, gerade diesen Bereich zum Beispiel durch Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten zu entlasten."

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