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22.01.2003; 16:53 Uhr
Rau fordert Verzicht auf Werbung vor Gewaltfilmen
"Sensibilität nach Erfurt nicht im erforderlichen Umfang gewachsen"

In der Diskussion um die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Gewaltdarstellungen in den Medien hat Bundespräsident Johannes Rau (SPD) die Wirtschaft zu verstärktem Engagement aufgefordert. Unternehmen sollten freiwillig darauf verzichten, um Umfeld von gewaltverherrlichenden Filmen Werbung zu schalten, meinte Rau in einem Gespräch mit dem "Stern". "Ich appelliere an alle Unternehmen, die Fernsehwerbung treiben: Leisten Sie keine Beihilfe zur Ausstrahlung gewaltverherrlichender oder menschenverachtender Filme", forderte der Bundespräsident. Auf diesem Weg könnten jugendgefährdende Filme aus attraktiven Sendeplätzen verdrängt werden. Rau mahnte, die Gesellschaft brauche auf Dauer eine intensive Diskussion über Gewalt; "nicht nur dann, wenn wieder einmal etwas Schreckliches geschehen ist". Nach dem Massaker von Erfurt sei die Sensibilität gegenüber Gewaltdarstellungen in den Medien "nicht in dem Umfang gewachsen, wie sie hätte... wachsen sollen". In Erfurt hatte im April 2002 ein 19jähriger ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums bei einem Amoklauf sechzehn Menschen erschossen. Die Tat war in der öffentlichen Diskussion mit Gewaltdarstellungen in den Medien in Verbindung gebracht worden.

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