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13.01.2003; 17:58 Uhr
Deutsche Musikwirtschaft will weiter gegen Musikpiraterie kämpfen
Illegale Musikangebote würden "auf keinen Fall" hingenommen

Die deutsche Musikwirtschaft will auch in Zukunft gegen die Musikpiraterie im Internet vorgehen. Das stellte der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft (Bundesverband Phono) am 13.1.2002 klar. Rechtswidrige Musikangebote im Internet würden "weiterhin konsequent bekämpft werden", erklärte der Vorsitzende des Verbands, Gerd Gebhardt, in einer Pressemitteilung. Musikpiraterie sei "nichts anderes als Diebstahl", bei der "Komponisten, Textdichter, Musiker und Tonträgerhersteller um ihre Rechte betrogen" würden. Die Musikwirtschaft werde das "auf keinen Fall" hinnehmen. Gebhardt trat damit Berichten entgegen, die Rechteinhaber hätten international den Kampf gegen rechtswidrige Musikangebote im Internet aufgegeben. Natürlich sei Kriminalität nie vollständig vermeidbar, aber die Bekämpfung habe auf jeden Fall abschreckende Wirkung. "Wie bei illegalen CD-Pressungen gilt auch im Internet: Wer Musik anbietet, ohne die Rechte erworben zu haben, verstößt gegen das Urheberrechtsgesetz, macht sich strafbar und muss mit Schadenersatzforderungen rechnen", meinte Gebhardt.

In der US-Musikwirtschaft sind vor kurzem Zweifel laut geworden, ob die umstrittenen Tauschbörsen im Internet jemals unter Kontrolle gebracht werden können. Der Präsident der Recording Industry Association of America (RIAA), Cary Sherman, meinte am Anfang Januar 2003 gegenüber den BBC Online News, irgendwo im Netz werde es immer kostenlose Musik geben. Daran könnten auch kostspielige Gerichtsverfahren nichts ändern, mit denen gegen rechtswidrige Internetangebote vorgegangen werde. Der Musikindustrie gehe es auch gar nicht darum, die Musikpiraterie auf Tauschbörsen oder Peer-To-Peer-Netzwerken völlig zu unterbinden, stellte Sherman klar. Man wolle die rechtswidrige Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke über das Internet nur so weit in den Griff bekommen, dass man auch in Zukunft mit Musik Geld verdienen könne. "Wenn wir nur in vernünftigem Umfang Kontrolle bekommen, sind wir glücklich", meinte Sherman gegenüber den BBC Online News. Bedauerlicherweise sei man genau davon aber noch "weit entfernt", beklagte der RIAA-Präsident. Man werde im Jahr 2003 deshalb die eigenen Bemühungen zur Bekämpfung der Onlinepiraterie noch verstärken. Einen Schwerpunkt bilden soll dabei nach den Worten Shermans das Vorgehen gegen Hochschulen und Unternehmen, deren Rechner zum Herunterladen rechtswidriger Inhalte genutzt würden.

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