US-Musikwirtschaft glaubt selbst nicht an Kontrollierbarkeit der Tauschbörsen im Internet
Die US-Musikwirtschaft hat zugegeben, dass sie selbst nicht an die Kontrollierbarkeit der umstrittenen Tauschbörsen im Internet glaubt. Irgendwo im Netz werde es immer kostenlose Musik geben, meinte der Präsident der Recording Industry Association of America (RIAA), Cary Sherman, am 8.1.2003 gegenüber den BBC Online News. Daran könnten auch kostspielige Gerichtsverfahren nichts ändern, mit denen gegen rechtswidrige Internetangebote vorgegangen werde. Der Musikindustrie gehe es auch gar nicht darum, die Musikpiraterie auf Tauschbörsen oder Peer-To-Peer-Netzwerken völlig zu unterbinden, stellte Sherman klar. Man wolle die rechtswidrige Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke über das Internet nur so weit in den Griff bekommen, dass man auch in Zukunft mit Musik Geld verdienen könne. "Wenn wir nur in vernünftigem Umfang Kontrolle bekommen, sind wir glücklich", meinte Sherman gegenüber den BBC Online News. Bedauerlicherweise sei man genau davon aber noch "weit entfernt", beklagte der RIAA-Präsident. Man werde im Jahr 2003 deshalb die eigenen Bemühungen zur Bekämpfung der Onlinepiraterie noch verstärken. Einen Schwerpunkt bilden soll dabei nach den Worten Shermans das Vorgehen gegen Hochschulen und Unternehmen, deren Rechner zum Herunterladen rechtswidriger Inhalte genutzt würden. Man werde den Verantwortlichen klar machen, dass die Downloads "Übertragungsbandbreite verschwenden und die Rechnernetzwerke Sicherheitsproblemen aussetzen", kündigte Sherman an.
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