Backstreet Boys verklagen Zomba auf 100 Mio. US-Dollar
Die Backstreet Boys haben ihre Plattenfirma Zomba auf Zahlung von 100 Millionen US-Dollar verklagt. Eine Rechtsanwältin der Gruppe bestätigte am 26.11.2002, eine entsprechende Klage sei einen Tag vorher bei einem US-Bezirksgericht in New York eingereicht worden. Allein 75 Millionen US-Dollar Schadensersatz verlangen die Backstreet Boys, weil Zomba das Bandlogo unberechtigt im Internet benutzt habe. Zugestimmt habe die Gruppe nur der Nutzung zur Verkaufsförderung. Die Plattenfirma habe das Kennzeichen aber auch genutzt, um andere Internetangebote zu bewerben. Weitere 20 Millionen US-Dollar fordern die Backstreet Boys als Schadensersatz für entgangene Einnahmen. Bei den verbleibenden fünf Millionen US-Dollar handelt es sich um einen Vorschuss, der der Gruppe zugestanden hätte, wenn sie ihr viertes Album bis zum April 2002 fertiggestellt hätte. Die Backstreet Boys werfen Zomba vor, die Fertigstellung verzögert zu haben. Die Plattenfirma sei so beschäftigt mit Übernahmeverhandlungen mit Bertelsmann gewesen, dass sie nicht in der Lage gewesen sei, rechtzeitig die Zustimmung von Produzenten und Komponisten einzuholen.
Der Medienkonzern Bertelsmann hat die Zomba Music Group erst vor kurzem für 2,74 Milliarden US-Dollar übernommen. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen mit dem größten unabhängigen Musikunternehmen der Welt. Bertelsmann bekommt mit dem Kauf Zugriff auf die Rechte an so bekannten Künstlern wie den Backstreet Boys, N'Sync und Britney Spears. Der Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzende der Zomba Music Group, der bisherige Mehrheitseigentümer Cleve Calder, steht dem Unternehmen zukünftig nur noch als Berater zur Verfügung. Calder hatte im Juni 2002 eine Verkaufsoption auf seine Anteile ausgeübt und Bertelsmann dadurch unter Zugzwang gesetzt. Dem Medienkonzern gelang es in den Kaufsverhandlungen allerdings noch, den von Calder verlangten Preis um einige Hundert Millionen Euro zu drücken. Wie die Zomba Music Group in die Bertelsmann Music Group (BMG) integriert werden soll, steht im Einzelnen noch nicht fest. Möglicherweise wird Zomba als selbständige Marke neben den bestehenden BMG-Labeln wie Arista, RCA und J Records beibehalten.
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