Möglicherweise neues Todesopfer wegen MTVs Stuntshow "Jackass"
In den USA hat die umstrittene Stuntshow "MTV Jackass" möglicherweise erneut ein Todesopfer gefordert. Nach Polizeiangaben verstarb am 20.11.2002 im Bundesstaat Ohio ein 18jähriger Student an schweren Kopfverletzungen, die er sich einen Tag zuvor bei der Nachahmung eines Stunts aus der Fernsehsendung zugezogen hatte. Eine MTV-Sprecherin lehnte jede Verantwortung für den Vorfall ab. Auch der Hauptdarsteller der in den USA mittlerweile abgesetzten Fernsehsendung, Jimmy Knoxville, bestritt einen Zusammenhang des Unfalls mit "MTV Jackass".
Der 18jährige Adam Ports und drei seiner Kommilitonen hatten auf der Ladefläche eines fahrenden Pickups einen Stuhl mit Haarspray und Feuerzeug in Brand gesetzt und ihn anschließend in voller Fahrt vom Wagen geworfen. Dabei wurden sie von Freunden gefilmt, die das Geschehen beobachteten. Als der Wagen anschließend beschleunigte, stürzte Ports von der Ladefläche. Ob er sprang oder zu Fall kam, ist unklar. Die mit dem Fall befasste Polizeidienststelle geht aber davon aus, dass der Student und seine Freunde "eine Art Stunt veranstalten wollten wie man sie aus der Fernsehshow 'Jackass' kennt".
Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art in den USA. Erst Mitte November hatte sich in der Nähe von Seattle ein 15jähriger schwere Verbrennungen bei dem Versuch zugezogen, einen Stunt aus "MTV Jackass" nachzuspielen. Der Jugendliche hatte nach Behördenangaben sein Hemd mit Reinigungsalkohol getränkt und angezündet. Seine Freunde filmten den Versuch mit einer Videokamera, um die Aufnahmen an einen Fernsehsender zu verkaufen. Bereits im Jahr 2001 musste sich ein anderer Jugendlicher wegen Verbrennungen im Krankenhaus behandeln lassen, nachdem er versucht hatte, eine Sendung von "MTV Jackass" nachzuspielen. Dort war der in einem feuerfesten Anzug verpackte "MTV-Jackass"-Star Knoxville in Brand gesteckt und als "menschlicher Grill" zum Steakbraten benutzt worden.
MTV hat die umstrittene Fernsehserie in den USA bereits vor etwa einem Jahr abgesetzt, nachdem Knoxville den Sender im Streit verlassen hatte. Auslöser für die Auseinandersetzung war, dass MTV die Sendung wegen der um sie entstandenen Kontroverse nur noch eingeschränkt öffentlich bewerben wollte. Knoxville drehte daraufhin den Film "Jackass - The Movie", der in den USA mittlerweile mehr als 60 Millionen US-Dollar (etwa 60,2 Millionen Euro) eingespielt hat.
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