Kopieren von Musik-CDs soll nach Willen von Sony strafbar werden
Nach dem Willen von Sony Music Deutschland soll in Zukunft nicht nur das Umgehen von Kopierschutzmechanismen, sondern bereits das digitale Kopieren von Musik-CDs strafbar werden. Unternehmenschef Balthasar Schramm meinte am 19.11.2002 gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", die Musikindustrie könne nur durch einen "umfassenden Schutz des Urheberrechts" aus der Krise kommen. Schramm warnte, durch das massenhafte Brennen von Musik-CDs entständen Verwertern und Urhebern zur Zeit große Verluste. In den vergangenen drei Jahren sei in Deutschland ein Drittel des Tonträgermarktes weggebrochen. Das alte Geschäftsmodell, dass aus den Verkaufseinnahmen von Musik-CDs basiere, sei "im Grunde kaputt". Als weiteren Grund für die Schwierigkeiten der Musikindustrie nannte Schramm die fehlende Innovationskraft des Rundfunks. Vor allem im Radio dominiere das "langweilige Hintergrundgedudel", meinte der Manager gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Sony Music unterstütze deshalb die Forderungen des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft Deutschlands (Bundesverband Phono), für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk Quotenregelungen zu Gunsten neuer und deutscher Produktionen festzulegen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten seien schließlich gebührenfinanziert und hätten den Auftrag, kulturelle Vielfalt abzubilden. Entsprechende Gespräche mit der Medienbeauftragten des Bundes, Christina Weiss (parteilos) liefen bereits, erklärte der Sony-Chef in dem Gespräch.
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