Universal geht bei Musikvertrieb über Internet in die Offensive
Die Universal Music Group (Universal) geht beim Musikvertrieb über das Internet in die Offensive. Das Unternehmen kündigte am 20.11.2002 an, ab sofort seien 43.000 Titel aus dem Katalog von Universal bei 28 verschiedenen Anbietern im Internet erhältlich. Einzelne Lieder kosten 99 US-Cent (etwa 99 Euro-Cent), ganze Alben sind für um die zehn US-Dollar (etwa 10 Euro) erhältlich. Heruntergeladen werden können die Titel unter anderem bei mp3.com, windowsmedia.com, rollingstone.com und tower.com. Universal will das Internet in Zukunft außerdem auch verstärkt für Erstveröffentlichungen nutzen. So soll beispielsweise die neue Single der Sängerin Maria Carey zwei Wochen vor ihrer Auslieferung im herkömmlichen Handel bereits im Internet angeboten werden. Anders als eine Reihe von Mitbewerbern verzichtet Universal erstmals darauf, die Nutzung der Musikdateien von einem Abonnement abhängig zu machen.
Universal-Sprecher Larry Kenswil sprach gegenüber dem Onlinedienst electricnews von einem "Wendepunkt" ("watershed moment") im Musikgeschäft. Universal wolle alle Aufnahmen, deren Rechte es halte, für den Vertrieb über das Internet verfügbar machen. "Wir haben der Öffentlichkeit zugehört, und wir bieten die Musik an, die die Leute wollen, zu einem vernünftigen Preis, der angemessen Künstler, Komponisten und alle anderen beteiligt, die ihr Geld in der Musikindustrie verdienen", sagte Kenswil. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es Universal mit dem neuen Angebot auch darum gehe, den umstrittenen Musiktauschbörsen im Internet den Wind aus den Segeln zu nehmen. Spätestens jetzt gebe es endgültig keine Rechtfertigung mehr dafür, sich Musik illegal aus dem Netz herunterzuladen, meinte der Universal-Sprecher.
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