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28.10.2002; 18:12 Uhr
US-Filmindustrie dreht aus Kostengründen immer häufiger im Ausland
Abwanderung vor allem nach Kanada, Australien und Neuseeland, aber auch in die Tschechei

Die US-Filmindustrie dreht aus Kostengründen immer häufiger im Ausland. Die Entscheidung des Fernsehsenders USA Networks, einen Fernsehfilm über die Rolle des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Rudolph "Rudy" Giuliani bei den Aufräumarbeiten nach den Terroranschlägen des 11.9.2002 im kanadischen Montreal zu drehen, ist nach einem Bericht der Los Angeles Times (L. A. Times) nur ein Beleg einer sich immer deutlicher abzeichnende Entwicklung. Die Screen Actors Guild of America (SAG), eine der wichtigsten Berufsverbände der US-amerikanischen Film- und Fernsehschauspieler, sprach am 28.10.2002 gegenüber der Zeitung von einem "perfekten Beispiel für das, was die Gewerkschaften den Gesetzgebern im ganzen Land zu erklären versuchen". Die SAG beklagte, eine Geschichte über eine "amerikanische Ikone" werde außerhalb der USA gedreht. "Die amerikanischen Zuschauer werden den Unterschied nicht bemerken, aber die amerikanischen Arbeitnehmer", warnte ein Sprecher des Verbands. Nach Branchenschätzungen steckt die US-Filmindustrie mittlerweile jedes Jahr bis zu drei Milliarden US-Dollar (etwa 3,1 Milliarden Euro) in Filmprojekte im Ausland. Gedreht wird vor allem in Ländern wie Kanada, Australien und Neuseeland, aber auch in der Tschechei. Grund sind neben der hohen Kaufkraft des US-Dollars Steuererleichterungen und öffentliche Beihilfen, mit denen die örtlichen Regierungen die Hollywood-Studios ins Land locken. Die Abwanderung der US-Filmindustrie ins Ausland war bereits ein größeres Thema bei den Tarifvertragsverhandlungen zwischen Schauspielern und Studios im Sommer 2001.

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[IUM/jz]

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