US-Musiker unternehmen neuen Anlauf für faire Plattenverträge
Musiker in den USA unternehmen einen neuen Anlauf im Kampf mit der Musikindustrie um faire Plattenverträge. Eine gemeinnütziger Verband ausübender Künstler habe im Bundesstaat New York einen entsprechenden Vorstoß unternommen, berichtet die Los Angeles Times am 23.10.2002. Die in New York ansässige Artist Empowerment Coalition (AEC) wolle vor allem erreichen, dass der Bundesstaat die zulässige Länge von Plattenverträgen gesetzlich begrenze. Vorgaben machen soll der Gesetzgeber auch für die Abrechnung verkaufter Tonträger, bei der die Künstler angeblich häufig übervorteilt würden. Der Verband hofft, dass eine gesetzliche Regelung in New York Vorbildfunktion auch für andere Bundesstaaten haben könnte. Im Kalifornien war ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren im Sommer 2002 nach mehreren Anhörungen des kalifornischen Senats zu angeblichen "Knebelverträgen" der Plattenindustrie ergebnislos geblieben. Die Anhörungen hatten Erstaunliches über die in der Branche üblichen Praktiken zu Tage gebracht. Junge Musiker müssen sich danach teilweise nicht nur verpflichten, jahrzehntelang ein neues Album jährlich bei ihrem Verleger abzuliefern. Sie müssen sich von den Plattenfirmen außerdem ihren Lebenswandel vorschreiben lassen, beispielsweise ihren Wohnsitz. Die Tonträgerindustrie rechtfertigt die Vertragsbedingungen mit dem hohen wirtschaftlichen Risiko, das sie beim langjährigen Aufbau unbekannter Künstler eingingen.
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