US-Internetvideothek schließt wegen Rechtsstreits mit Hollywood-Studios
Ein US-Anbieter von Video-on-Demand über Internet hat angekündigt, wegen eines Rechtsstreits mit mehreren Hollywood-Studios sein Angebot vorübergehend einstellen zu müssen. Man werde die eigene Website am 23.10.2002 schließen, bis mit den Studios ein faires Geschäftsmodell ausgehandelt sei, teilte das Unternehmen Intertainer am 17.10.2002 mit. Geschäftsführer Jonathan Taplin wies auf eine Kartellrechtsklage hin, die Intertainer im September 2002 vor einem US-Bezirksgericht in Kalifornien gegen Warner, Sony, Universal und deren Gemeinschaftsprojekt Movielink eingereicht habe. Der Video-on-Demand-Anbieter wirft den Hollywood-Studios vor, durch einen "Gruppenboykott" ("group boycott") gegenüber Intertainer Blockadepolitik betrieben zu haben. Die Studios wollten auf diesem Weg Zeit gewinnen, um ihr eigenes Internetangebot Movielink auf den Weg zu bringen. Taplin versprach, man werde die Geschäftstätigkeit wieder aufnehmen, sobald auch unabhängigen Anbietern wie Intertainer eine Teilnahme am Wettbewerb ermöglicht werde. Die beinahe 150.000 Breitbandkunden seines Unternehmens rief er auf, sich bei der Federal Communications Commission (FCC) oder bei der US-Generalstaatsanwaltschaft über das Geschäftsgebaren der Hollywood-Studios zu beschweren.
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