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11.09.2002; 16:25 Uhr
Medienwächter prüfen Maßnahmen gegen Sat.1 wegen Hochwasserbericht
Sender hatte Ertrinken einer 76jährigen gezeigt - Entsetzen bei der Familie

Den Privatsendern Sat.1 und N24 drohen wegen eines Berichts über das Hochwasser in Sachsen möglicherweise Maßnahmen der Aufsichtsbehörden. Die zuständige Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) bestätigte am 11.9.2002 gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) einen entsprechenden Bericht des Fernsehmagazins "Report aus Mainz" vom 9.9.2002. Sat.1 und N24 hatten im Rahmen der Berichterstattung über das Hochwasser in Sachsen ein Amateurvideo ausgestrahlt. In dem Video war zu sehen, wie bei einem Hubschrauber-Rettungseinsatz im überfluteten Freital bei Dresden eine 76jährige ums Leben kam. Nach Darstellung des "Report" hatte der Bericht bei Verwandten der Verunglückten für Entsetzen gesorgt. Einige Angehörige hätten erst durch die Fernsehsendung vom Tod der Frau erfahren. Sat.1 habe den Angehörigen später in einem Brief für die Instandsetzung von Wohnungen und den "erlittenen tragischen Verlust" 10.000 Euro versprochen, sich jedoch nicht für den Bericht entschuldigt. LPR-Sprecher Joachim Kind teilte mit, ein Ausschuss der Landesmedienanstalt habe sich bereits mit dem Vorfall befasst. Die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen. Für Sat.1 erklärte Sprecherin Christina Faßler, der Sender bedauere den Vorgang. Sie kündigte an, man werde sich bei der betroffenen Familie entschuldigen.

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[IUM/jz]

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