Umweltschützer machen mit "gefälschten" Wahlplakaten Stimmung gegen Gen-Food
Umweltschützer wollen im Bundestagswahlkampf mit "gefälschten" Wahlplakaten der großen Volksparteien Stimmung gegen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel machen. Der Bund Umwelt und Naturschütz (BUND) kündigte am 2.9.2002 an, mit veränderten SPD-, FDP- und CDU-Plakaten und -Anzeigen das Thema Gentechnik und Verbraucherschutz in den Wahlkampf tragen zu wollen. Der Verband will die Parteien dadurch nach eigener Darstellung bis zum Wahltag zu eindeutigen Aussagen bewegen, welche Meinung sie zum sogenannten "Gen-Food" haben. "In den Mund geschoben" werden soll den Parteien dabei jeweils ihre aktuelle Position zum Thema. Den Anfang der Kampagne macht ein "gefälschtes" Wahlplakat der SPD. Es zeigt den arbeitenden Gerhard Schröder am Schreibtisch mit dem Text: "Das Ziel meiner Arbeit? Null Prozent Gen-Food auf dem Tisch." Das Plakat übernimmt außer dem Bild des Bundeskanzlers auch Ausschnitt und Gestaltung eines "echten" Plakats und den roten SPD-Schriftzug. Auch der Text lehnt sich an das Originalplakat an, mit dem die Sozialdemokraten für ihre Beschäftigungspolitik werben ("Das Ziel meiner Arbeit? Das alle Arbeit haben.") Mit dem Aufhängen der Plakate wurde bereits begonnen, entsprechende Anzeigen sollen in den nächsten Wochen unter anderem in der "taz" geschaltet werden. Über mögliche Rechtsverletzungen durch die Kampagne hat sich der BUND offenbar keine Gedanken gemacht.
Dokumente:
- Pressemitteilung des BUND v. 2.9.2002
- "Gefälschtes" Schröder-Plakat des BUND
- "Echtes" Schröder-Plakat der SPD
Institutionen:
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