Walsers "Tod eines Kritikers" als Raubkopie im Netz
Der umstrittene neue Roman "Tod eines Kritikers" des Autors Martin Walser ist anscheinend mehrere Wochen vor dem angekündigten Erscheinungstermin schon als Raubkopie im Internet erhältlich. Das Onlinemagazin "Telepolis" berichtete bereits am 9.6.2002, nach der Aufregung um die Ablehnung eines Vorabdrucks des Buches durch die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) kursiere der Text im Netz "wie sonst nur Vorabkopien von Star-Wars-Filmen". Der "Stern" begnügte sich nicht mit dieser Mitteilung, sondern wies seine Leser mittlerweile sogar darauf hin, wo im Netz Raubkopien des Romans erhältlich seien. Im dem Internetangebot der Zeitschrift heißt es arglos, wer sich schon vor dem Erscheinen ein Bild von dem heiß umstrittenen Werk machen wolle, solle bei einem (in dem Bericht namentlich genannten) Internetangebot vorbeischauen. Dort werde "die Möglichkeit geboten, den kompletten Roman im PDF-Format herunterzuladen". Das angesprochene Internetangebot legt nach seinem gesamten Erscheinungsbild allerdings den Verdacht nahe, dass es sich bei den dort angebotenen Titeln vermutlich um Raubkopien handelt. Walser wäre allerdings nicht der erste Autor, dessen Urheberrechte im Netz verletzt würden. Teilen würde er dieses Schicksal mit so bekannten Kollegen wie Joan Rowling, Stephen King, John Grisham und Irvine Welsh. Nach einer britischen Studie vom August 2001 werden im Internet fast 7300 Bestseller rechtswidrig zum Herunterladen angeboten.
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