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16.05.2002; 22:41 Uhr
Aufregung über Titel des neuen "Stern"
Magazin zeigt Kanzler nackt mit rot-grünem Feigenblatt - Anda: "Verrohung der Sitten"

Das Titelbild der aktuellen Ausgabe des "Stern" sorgt für Aufregung. Das Magazin zeigt auf seinem neuesten Heft mit der Unterschrift "Die nackte Wahrheit - kann Schröder noch gewinnen" einen verdrossen dreinblickenden Bundeskanzler, der nur mit einem rot-grünen Feigenblatt bekleidet ist. Chefredakteur Thomas Osterkorn schreibt dazu in der Zeitschrift, zu der Zeichnung sei Illustrator Wieslaw Smetek durch das Märchen über "Des Kaisers neue Kleider" inspiriert worden. Die 1837 von dem Dichter Hans-Christian Andersen geschriebene Geschichte möge machen an Gerhard Schröder erinnern, der "mehr mit Brioni-Anzügen, Cobiha-Zigarren und Wetten-dass-Auftritten von sich reden machte als mit handfester Politik". In dem Heft wird im Folgenden eine FORSA-Umfrage zitiert, nach der nur noch 29 Prozent der Bundesbürger mit der Politik der rot-grünen Regierungskoalition zufrieden sind. Der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda bezeichnete die Abbildung am 16.5.2002 als "Geschmacklosigkeit" und sprach von einer "Verrohung der Sitten". Anda forderte eine "breite Debatte" in der Gesellschaft, wie Verfassungsorgane in den Medien dargestellt würden. Rechtliche Schritte plant Schröder nach den Worten des Regierungssprechers allerdings nicht. Am Landgericht Hamburg ist allerdings noch eine Klage des Bundeskanzlers gegen die Nachrichtenagentur ddp anhängig. Schröder will dem Unternehmen gerichtlich untersagen lassen, Behauptungen Dritter zu verbreiten, er lasse sich seine Haare färben.

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