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02.05.2002; 17:57 Uhr
US-Internetradios warnen vor "Erdrosselung" durch Urheberrechtsabgaben
Gebühren sollen Mitte Mai 2002 fällig werden - Proteste

In den USA haben Internetradios gewarnt, die geplante Erhebung von Urheberrechtsabgaben auf ihre Angebote würde einem ganzen Wirtschaftszweig die wirtschaftliche Grundlage entziehen. Mehrere Hundert Radiostationen machten am 1.5.2002 mit einem "Tag der Stille" aufmerksam auf die ihrer Meinung nach verheerenden Folgen, die die Gebühren für ihre Branche hätten. Nachdem sich Rechteinhaber und Internetradios nicht auf Entgelte für die Onlineübertragung hatten einigen können, hatte das beim US-Copyright Office angesiedelte Copyright Arbitration Royalty Panel (CARP) im Februar 2002 Sätze festgelegt. Danach sollen Unternehmen, die ihr Programm nur im Internet ausstrahlen ("web radios"), pro Lied und Hörer mindestens 0,14 US-Cent (etwa 0,15 Euro-Cent) zahlen. Für Sender, die zusätzlich auch auf herkömmlichem Weg empfangen werden können, werden nur 0,07 US-Cent (etwa 0,08 Euro-Cent) fällig. Die Abgaben sollen voraussichtlich ab dem 21.5.2002 rückwirkend ab dem Jahr 1998 fällig werden. Wenn es dabei bleibt, droht vielen Internetradios nach eigenen Angaben das wirtschaftliche Aus. Sie beklagen, die fälligen Beträge überstiegen die Einnahmen in typischen Fällen etwa das Doppelte. Die Rechteinhaber wiesen die Klagen zurück. Sie meinten, nach jahrelangen ergebnislosen Verhandlungen sei es an der Zeit, dass Musiker und Verlage eine angemessene Vergütung für die Nutzung ihrer Werke erhielten.

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