Übereinstimmungen, aber auch Unterschiede bei Mediennutzung der Europäer
Bei der Mediennutzung und kulturellen Aktivitäten innerhalb der Europäischen Union (EU) gibt es viele Übereinstimmungen, aber auch große Unterschiede. Das zeigt die Auswertung einer Umfrage von Eurostat, die die Europäische Kommission (Kommission) am 7.5.2002 in Brüssel vorstellte. Für die Untersuchung wurden im Spätsommer 2001 in den EU-Mitgliedsstaaten über 16.000 EU-Bürger ab dem 15. Lebensjahr befragt. Die mit Abstand beliebtesten Medien sind danach überall in der EU Kinofilme und Fernsehen. Ausgeprägte Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten gibt es dagegen vor allem bei den Printmedien. In Nordeuropa greifen die Verbraucher deutlich häufiger zu Zeitungen, Zeitschriften und Büchern als im Süden der EU. Computer benutzten nach der Umfrage nur knapp die Hälfte der Europäer.
Nach der Studie ist das Fernsehen das in der EU mit Abstand meistgenutzte Medium. 98 Prozent der Befragten sehen fern, am häufigsten Tagesnachrichten und Dokumentationen (89 Prozent), Spielfilme (84 Prozent), Dokumentationen (62 Prozent) und Sport (50 Prozent). Bemerkenswerte Unterschiede gibt es dabei allerdings zwischen Männern und Frauen. Für Nachrichten und aktuelle Reportagen interessieren sich beispielsweise 91 Prozent der Männer, aber nur 87 Prozent der Frauen. Bei Sportsendungen ist der Unterschied noch ausgeprägter. Für sie interessieren sich 76 Prozent der Männer, aber nur 26 Prozent der Frauen. Dafür liegen bei der weiblichen Bevölkerung Fernsehserien in der Beliebtheit klar vorn: 58 Prozent der Frauen schalten dafür ein und damit fast doppelt so häufig wie Männer (28 Prozent).
Erhebliche Unterschiede gibt es innerhalb der EU bei der Nutzung der Printmedien. Zwar liest mit 46 Prozent der Befragten fast jeder zweite Europäer täglich Zeitung. Ein Blick in einzelne EU-Mitgliedsstaaten offenbar dabei aber ein beträchtliches Nord-Süd-Gefälle. In Finnland und Schweden gibt es mit jeweils 78 Prozent die meisten häufigen Zeitungsleser. In Spanien und Portugal (jeweils 25 Prozent) und vor allem in Griechenland (20 Prozent) liegt dieser Anteil dagegen erheblich niedriger. In diesen Ländern gibt auch ein großer Teil der Befragten an, nie eine Zeitung zu lesen (in Griechenland 31 Prozent, in Spanien 23 Prozent und in Portugal 26 Prozent). Ähnliche sieht es bei der Nutzung von Büchern aus. Zwar geben fast 60 Prozent der Befragten an, innerhalb der letzten 12 Monate mindestens ein Buch gelesen zu haben. Während dies in Schweden, Finnland und Großbritannien zwischen 70 und 80 Prozent bejahen, liegt der Wert in Spanien (47 Prozent), Griechenland (45 Prozent) und Portugal (32 Prozent) dagegen erheblich niedriger.
Computer benutzen in der EU mit 47 Prozent weniger als die Hälfte der Verbraucher. Besonders wenig verbreitet ist die Computernutzung vor allem in Griechenland und Portugal. Dort geben 75 Prozent der Befragten an, nie am Rechner zu sitzen. Andererseits benutzen mehr als ein Fünftel der Europäer täglich einen Computer, und zwar am häufigsten zu Hause als Freizeitbeschäftigung. 35 Prozent der Befragten nutzen das Internet, und zwar am häufigsten für das Versenden von E-Mails (58 Prozent), für die Suche nach Produktinformationen (42 Prozent) und nach Arbeit (40 Prozent). Am beliebtesten ist das Internet bei den Dänen (59 Prozent), in den Niederlanden (54 Prozent) und den Finnen (51 Prozent). Bei der Internetnutzung einsam an der Spitze liegt allerdings Schweden. Zwei Dritten der Befragen geben dort an, Onlineangebote zu nutzen.
Dokumente:
Institutionen:
Permanenter Link zu dieser News Nr. 668:
https://www.urheberrecht.org/news/668/
Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.
Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.
Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!
Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.