Streit um Hörfunkrechte verschärft sich
Der Streit um das Bestehen sogenannter Hörfunkrechte bei der Berichterstattung von Sportereignissen verschärft sich. Nach einem Bericht des Branchendienstes text intern vom 8.3.2002 hat der Weltfußballverband FIFA vor wenigen Tagen dem Privatsender Antenne Bayern eine Akkreditierung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea verweigert. Die FIFA will Rundfunkreporter zu Fußballstadien, Trainingsgelände und Pressekonferenzen offenbar nur zulassen, wenn die Sender entsprechende "Hörfunkrechte" von der ARD oder der Kirch-Gruppe erwerben. Der Chefredakteur von Antenne Bayern, Detlef Kuschka, sprach gegenüber text intern von einer "Behinderung der freien Pressearbeit", wenn Reporter nicht einmal auf die Trainingsgelände dürften. Auch der hessische Privatsender FFH, der ebenfalls Reporter zur Fußball-WM 2002 schicken wollte, kündigte an, keine Hörfunkrechte erwerben zu wollen. FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth meinte gegenüber text intern, die privaten Radiosender sollten offensichtlich "abgestraft" werden. Er sehe eine deutliche Verschlechterung des Klimas zwischen Fußballverbänden und Privatradios, seit die Sender in Hamburg eine Musterklage gegen die Deutsche Fußball-Liga angestrengt hätten, die die Senderechte der Bundesliga-Vereine vermarktet. Die Privatradios wollen in Hamburg gerichtlich ihren Standpunkt bestätigen lassen, dass es Hörfunk- im Gegensatz zu Fernsehrechten gar nicht gebe.
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