mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
25.02.2002; 17:49 Uhr
Börsenverein begrüßt Gesetzentwurf zur Buchpreisbindung
"Lebenswichtig für die Buchbranche" - Verabschiedung noch vor Sommerpause

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Börsenverein) hat den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Buchpreisbindung begrüßt. Der Vorsteher des Börsenvereins, Dieter Schormann, erklärte, der von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) am 21.2.2002 vorgelegte Gesetzesvorschlag sei "lebenswichtig" für die deutsche Buchwirtschaft. Schormann meinte, der Entwurf decke sich zwar nicht in allen Punkten mit dem "Wunschzettel" des Börsenvereins, sei aber in sich schlüssig, ausgereift und handhabbar. "Die deutschen Buchhändler und Verlage werden mit diesem Gesetz, das ihre Existenz sichert, sehr gut leben können", bekräftigte Schormann. Als Buchhändler freue es ihn besonders, dass das geplante Gesetz nicht zuletzt den kleinen und mittleren Sortimentsbuchhandlungen helfe. Der Gesetzentwurf soll nach dem Willen der Bundesregierung noch vor der Sommerpause verabschiedet werden und im Oktober 2002 in Kraft treten. Eine erste Anhörung der betroffenen Verbände ist für den 1.3.2002 geplant.

Mit dem Gesetzentwurf, den das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Staatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD), erarbeitet hat, soll die in Deutschland bisher privatrechtlich geregelte Buchpreisbindung auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden. Bislang regeln in Deutschland Verträge zwischen Verlegern und Buchhändlern, die sogenannten Sammelreverse, das Recht der Verleger, verbindlich den Ladenpreis für ihre Bücher festzulegen. Die Europäische Kommission hält diese Handhabung aber für unvereinbar mit europäischem Wettbewerbsrecht. Die Brüsseler Wettbewerbshüter drängen deshalb schon seit längerem auf ein Tätigwerden des deutschen Gesetzgebers. In Österreich und Italien sind entsprechende Gesetze bereits in Kraft getreten. Unter Druck gerät die Bundesregierung inzwischen auch durch das Europäische Parlament. Dessen Rechtsausschuss hat die Europäische Kommission am 19.2.2002 aufgefordert, eine Vorschlag für eine Richtlinie zur Preisbindung bei Verlagserzeugnissen vorzulegen.

Dokumente:

Institutionen:

[IUM/jz]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 557:

https://www.urheberrecht.org/news/557/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.