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05.12.2001; 11:31 Uhr
Kopieren von DVDs wird immer einfacher
c`t: "Filmbranche muss sich auf stürmische Zeiten gefasst machen"

Das Kopieren von Digital Versatile Discs (DVDs) wird auch für deutsche Verbraucher immer einfacher. Nach einem Bericht der Computerzeitschrift c`t vom 3.12.2001 können DVDs inzwischen auch ohne Fachkenntnisse auf dem heimischen PC mit sehr guter Qualität vervielfältigt werden. Dabei könnten auf Wunsch mittlerweile auch Extras wie unterschiedliche Sprachfassungen und Untertitel übernommen und die sogenannten Regionalcodes entfernt werden, die beispielsweise das Abspielen einer nordamerikanischen DVD auf einem europäischen DVD-Spieler verhindern sollen. Die selbst hergestellten digitalen Bild- und Tonträger könnten anschließend auf jedem beliebigen DVD-Spieler wiedergegeben werden, schreibt die im Heise-Verlag erscheinende Zeitschrift. Voraussetzung sei lediglich die Anschaffung eines DVD-Brenners für etwa 1500 Mark und die Beschaffung mehrerer Programme, die im Internet kostenlos heruntergeladen werden könnten. Nach einer Berechnung der c`t rechnen sich die Ausgaben schon nach einigen Dutzend Kopien. Falls sich die Preise für DVD-Brenner ähnlich entwickeln sollten wie die von CD-Brennern, würde sich der Kauf eines solchen Geräts sogar noch schneller lohnen. CD-Brenner, mit denen beispielsweise Musik-CDs vervielfältigt werden können, sind im Handel inzwischen für wenige Hundert Mark erhältlich. Zusammenfassend schreibt die Zeitschrift, die Filmbranche müsse sich "auf stürmische Zeiten gefasst machen".

DVDs haben für Verbraucher und Verwerter gegenüber herkömmlichen VHS-Kassetten erhebliche Vorteile. Die äußerlich nicht von Musik-CDs unterscheidbaren Scheiben bieten hervorragende Bild- und Tonqualität. Außerdem lassen sich auf DVDs zu einem Film verschiedene Sprachfassungen, Untertitel oder Zusatzinformationen wie Künstlerlebensläufe oder Computerspiele ablegen. Dadurch, dass die Daten wie bei Musik-CDs durch einen Laserstrahl ausgelesen werden, entfällt das von VHS-Kassetten her bekannte lästige Zurückspulen nach Ende des Films. Ein weiterer Vorteil gerade für das Verleihgeschäft ist die praktisch nicht vorhandene Abnutzung der DVDs, die nicht in regelmäßigen Abständen einen Austausch der Datenträger erforderlich macht. DVDs werden deshalb inzwischen auch in Deutschland immer beliebter. Nach Angaben des Bundesverbands Video (BVV) wurden im dritten Quartal 2001 mit dem Verkauf der digitalen Bild- und Tonträger in Deutschland erstmals mehr Umsatz gemacht als mit VHS-Kassetten. Der bisherige DVD-Jahresumsatz hat mit 477,2 Millionen Mark den mit herkömmlichen Videobändern in Höhe von 444,1 Millionen Mark inzwischen deutlich überrundet. Die Umsatzzuwächs bei DVDs sind dabei immer noch erstaunlich. Nach den Zahlen des BVV stiegen die Verkaufszahlen von DVDs in den ersten neun Monaten des Jahres 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 160 Prozent.

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[IUM/jz]

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