"Bündnis für Film" unterstützt Nida-Rümelin bei Filmförderung
Das Bündnis für den Film unterstützt grundsätzlich die Pläne von Bundeskulturminister Julian Nida-Rümelin (SPD) zu einer umfassenden Neuausrichtung der Filmförderung, sieht in Einzelfragen aber noch Abstimmungsbedarf. Die Teilnehmer der Gesprächsrunde, die am 7.12.2001 in München zum vierten Mal zusammenkam, begrüßten vor allem die Ankündigung Nida-Rümelins, in Zukunft einen Schwerpunkt bei der Drehbuchförderung zu setzen, wo nach übereinstimmender Einschätzung der Filmbranche besonders großer Handlungsbedarf besteht. Keine Einigkeit konnte allerdings bei der Frage erzielt werden, ob hier Fördermittel direkt an die Drehbuchverfasser oder an die Filmhersteller gezahlt werden sollen. Einig waren sich die Teilnehmer des Treffens dagegen darüber, dass die Fernsehsender in Zukunft bei der Filmförderung stärker in die Pflicht genommen werden sollen. Ob dafür auch ein "Investitionsbeitrag" zu Gunsten unabhängiger Filmproduzenten eingeführt werden soll, war in München allerdings umstritten. Klar ist dagegen schon jetzt, dass der sogenannte "Medienerlass" es Bundesfinanzministeriums zu Gunsten der deutschen Filmwirtschaft auch im Hinblick auf länderübergreifende Koproduktionen überarbeitet werden soll. Umgesetzt werden sollen die Vorschläge Nida-Rümelins bei der Novellierung des Filmfördergesetze (FFG) im Jahr 2003.
Die Bundesregierung will schon seit längerem durch eine grundlegende Reform der Filmförderung die Rolle des deutschen Films in In- und Ausland aufwerten. Bereits Nida-Rümelins Vorgänger Michael Naumann (SPD) hatte sich darum bemüht, dafür die deutsche Film- und Fernsehwirtschaft, Autoren, Regisseure, Schauspieler und Gewerkschaften an einen Tisch zu bekommen. Nach dem Willen der Bundesregierung soll in Zukunft nicht nur der wirtschaftliche Erfolg eines Filmes für die öffentliche Förderung ausschlaggebend sein. Gesteigert werden soll neben dem Marktanteil deutscher Produktionen auf dem deutschen und europäischen Kinomarkt auch die Vertretung deutscher Filme auf internationalen Filmfestivals. Nida-Rümelin setzt dabei vor allem auf eine Stärkung der Eigenverantwortung der Filmwirtschaft. Die unabhängigen Filmproduzenten als "zentrale Akteure" der Branche unterstützen will der Minister durch eine Verkürzung der Frist des Rechterückfalls, die Umstellung von Darlehens- auf Zuschussförderung und die Einführung von "Investitionsbeiträgen". Dafür sollen auch die Gesamtmittel für die Filmförderung erhöht werden. Finanzieren will Nida-Rümelin die zusätzlichen Mittel unter anderem durch eine Erhöhung der sogenannten Filmabgabe auf Kinokarten, die um einen Prozentpunkt steigen soll.
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