Nida-Rümelin will Rolle des deutschen Films aufwerten
Die Bundesregierung will durch eine grundlegende Neuausrichtung der Filmförderung die Rolle des deutschen Films im In- und Ausland aufwerten. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) erklärte am 14.11.2001 in Berlin bei Vorstellung seines neuen filmpolitischen Konzeptes, die Bundesregierung wolle den Marktanteil deutscher Produktionen auf dem deutschen und europäischen Kinomarkt steigern. Außerdem strebe man eine bessere Vertretung deutscher Filme auf internationalen Filmfestivals an. Nach dem Willen Nida-Rümelins soll aber gleichzeitig stärker auf die Eigenverantwortung der gesamten Branche gesetzt werden. Diskutieren will der Staatsminister das Papier auf einem Treffen mit dem Bündnis für den Film, das am 7.12.2001 stattfinden soll. Umgesetzt werden soll der Vorschlag bei Novellierung des Filmfördergesetzes im Jahr 2003.
Nach den Vorschlägen Nida-Rümelins soll bei der Förderung von Filmen in Zukunft nicht nur deren wirtschaftlicher Erfolg ausschlaggebend sein. Berücksichtigt werden solle in Zukunft beispielsweise auch, ob eine Produktion auf Filmfestivals gezeigt würde. Insgesamt soll die kriterienbasierte Referenzfilmförderung deutlich ausgebaut werden. Einen Schwerpunkt setzen will der Staatsminister zukünftig auch bei der Drehbuchförderung, wo nach übereinstimmender Einschätzung der Filmbranche "besonders große Defizite" beständen. Angedacht ist hier eine Art Mentorensystem und eine neue Form der Erstförderung. Die unabhängigen Filmproduzenten als "zentrale Akteure" der Filmbranche stärken will Nida-Rümelin durch eine Verkürzung der Frist des Rechterückfalls, der Umstellung von Darlehens- auf Zuschussförderung und die Einführung von "Investitionsbeiträgen". Dafür sollen auch die Gesamtmittel für die Filmförderung erhöht werden. Finanzieren will der Staatsminister die zusätzlichen Mittel durch eine Erhöhung der sogenannten Filmabgabe, die um einen Prozentpunkt steigen soll.
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