RTL-Gruppe legt in Brüssel Beschwerde gegen GEMA ein
Die luxemburgische RTL Group hat bei der Europäischen Kommission (EK) Beschwerde gegen die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verwertungsrechte (GEMA) eingelegt. Das bestätigte der Leiter der für Wettbewerbsfragen zuständigen Generaldirektion der Kommission, Alexander Schaub, am 13.10.2001 am Rande einer Tagung in Brüssel. Gegenstand der Beschwerde ist die Praxis der Verwertungsgesellschaft bei der Vergabe von Musiklizenzen, durch die die RTL Group den Wettbewerb behindert sieht. Näheres zum Beschwerdegegenstand wurde nicht bekannt. Nach Informationen des Branchendienstes heise online nannte Schaub die Klagen der Mediengruppe jedoch "gerechtfertigt" und "notwendig" und sprach von einem "sehr ernsten Problem". "Wir werden sehr intensiv hinterfragen, ob die gegenwärtige Praxis wirklich akzeptabel ist", zitiert heise online den Kommissionsmitarbeiter.
Zur RTL Group gehören 18 Radiosender und 24 Fernsehkanäle in zehn Ländern in und außerhalb Europas, darunter auch in Ungarn und Polen. Die Sender der Gruppe haben nach eigenen Angaben eine Reichweite von 250 Millionen Zuschauern monatlich. Die RTL Group selbst betrachtet sich unter anderem als europaweit führend im Bereich der Sportrechte. Deutsche Tochterunternehmen der Gruppe sind die Fernsehsender RTL, RTL II, Super RTL, RTL Shop und Vox. Hinter der RTL Group steht vor allem die Bertelsmann-Gruppe, die direkt und über eine Mehrheitsbeteiligung an einem Gemeinschaftsunternehmen mit der WAZ den Großteil der Anteile an dem Unternehmen hält.
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