Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft
Anläßlich der Vorstellung des Statistischen Jahrbuchs 2001 hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, auf den Wandel Deutschlands von der Industrie- zur Informationsgesellschaft hingewiesen. Zum Beleg dieser Aussage stellte Deutschlands oberster Statistiker heute Zahlen vor, die einer Ende des Jahres erscheinenden Studie des Bundesamtes vorab entnommen sind.
Dabei kommt die Wiesbadener Behörde zu erstaunlichen Ergebnissen: So nahm von 1994 bis 1999 die Zahl der Unternehmen des IuK-Sektors in Deutschland um fast 25 % zu, während die Gesamtzahl der Unternehmen lediglich um 8 % stieg. Die überdurchschnittliche Zunahme der Unternehmen der Informationsbranche erfolgte insbesondere in den neuen IuK-Bereichen, wie beispielsweise Softwarehäuser. Noch stärker als die Zahl der Unternehmen des IuK-Bereichs ist deren Umsatz gestiegen. 1994 hatten die Unternehmen des IuK-Bereichs einen Umsatz von 574 Mrd. DM, 1999 waren es 913 Mrd. DM. Dies entspricht einer Zunahme von fast 59 %, während der Umsatz aller Unternehmen im gleichen Zeitraum nur um 16,5 % anstieg.
Diese starken Zuwächse haben die Schulabgänger in der Vergangenheit jedoch wenig beeindruckt:
Im Studienbereich Informatik stieg zwar die Zahl der Erstsemester in den letzten zwei Studienjahren um 31 bzw. 43 % auf zuletzt rund 27 200 im Jahr 2000. Von 1995 bis 2000 ist die Zahl der Hochschulabsolventen im Fach Informatik aber von 6 600 auf 5 800, also um 12 %, zurückgegangen. Im Fach Elektrotechnik waren die Absolventenzahlen noch stärker rückläufig: Von 1995 bis 2000 sank die Zahl der bestandenen Prüfungen von rund 14 100 auf etwa 7 900, d.h. um 44 %. Dies ist umso erstaunlicher als in der Informationsbranche gut verdient wird. Im Jahr 2000 lag der Durchschnittsverdient eines Arbeitnehmers des IuK-Gewerbes um rund DM 450,- im Monat höher als der seiner Kollegen im verarbeitenden Gewerbe.
Schließlich wies Hahlen noch auf die bemerkenswerte Preisentwicklung im Telekommunikationssektor hin. Der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte ist von 1995 auf 2000 um 6,9 % angestiegen, der Preisindex für Telekommunikationsdienstleistungen fiel im gleichen Zeitraum um rund 20 %. Insbesondere für die Internet-Nutzung sind die Preise gesunken. Allein im kurzen Zeitraum von Januar 2000 bis Mitte 2001 hat sich der durchschnittliche Preis für die Internet-Nutzung privater Haushalte um 46 % ermäßigt.
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