mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
28.08.2001; 14:46 Uhr
Auch Disney und Fox wollen Filme über Internet vertreiben
Angeblich Pläne für gemeinsames Angebot - Vertrieb möglicherweise auch über Kabel

Mit Walt Disney und Twentieth Century Fox wollen nun möglicherweise alle großen Hollywood-Studios Filme über das Internet vertreiben. Aus unternehmensnahen Kreisen verlautete am 27.8.2001 in Los Angeles, die beiden Firmen würden in den nächsten Tagen gemeinsame Pläne für neuartige Abrufdienste ("video on demand") ankündigen. Ob die Filmstudios dabei tatsächlich auf das Internet setzen werden, ist allerdings noch unklar. Denkbar ist auch, dass Disney und Fox Filme verstärkt über die Kabelnetze vertreiben wollen und dafür entsprechende Zusatzgeräte für den heimischen Fernseher ("set top boxes") anbieten werden. Beide Unternehmen gaben zu den Meldungen keine Stellungnahme ab. Die Filmindustrie will durch den Aufbau eigener Angebote im Internet vor allem dem Schicksal der Musikbranche entgehen, der Dienste wie die umstrittene Musiktauschbörse Napster schwer zu schaffen machten.

Mitte August hatten bereits fünf andere Hollywood-Studios angekündigt, Filme über das Internet anbieten zu wollen. An dem Projekt unter dem Arbeitsnamen "Moviefly" sind die Metro Goldwyn Mayer Studios, Paramount Pictures, Sony Pictures, die Vivendi Universal Studios, und Warner Bros. beteiligt, letztere ein Tochterunternehmen des weltgrößten Medienunternehmens AOL Time Warner. Das Angebot soll sich vor allem an die sieben Millionen US-Haushalte richten, die schon jetzt einen Breitband-Anschluss zum Internet haben. Der Abruf eines Spielfilmes über den neuen Dienst wird bei Nutzung eines Breitbandanschlusses etwa 20 bis 40 Minuten dauern. Einzelheiten, etwa der endgültige Name des neuen Angebots oder sein genauer Starttermin, wurden nicht bekannt, das Management für das neue Unternehmen wird gerade zusammengestellt. Die Studios kündigten aber an, schon in wenigen Monaten Filme über das Internet anbieten zu wollen. Bis dahin soll auch geklärt sein, welche Kosten auf die Verbraucher für die Nutzung des Dienstes zukommen.

Institutionen:

[IUM/jz]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 347:

https://www.urheberrecht.org/news/347/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.