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12.06.2001; 18:47 Uhr
Brüssel nimmt Online-Pläne der Musikindustrie unter die Lupe
Europäische Kommission hält Absprachen für möglich - Musikmarkt hoch konzentriert

Die Europäische Kommission (EK) nimmt die Online-Pläne der internationalen Musikindustrie unter die Lupe. Man wolle sicherstellen, dass neue Musikdienste im Internet sich nicht auf Kosten der Verbraucher entwickelten, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti am 11.6.2001 auf einer Veranstaltung in Stockholm. Betroffen von der Untersuchung ist zum einen MusicNet, ein Gemeinschaftsunternehmen von Warner Music, der Bertelsmann Music Group (BMG) und der EMI Group, an dem auch die Internet-Musiktauschbörse Napster und das Unternehmen RealNetworks beteiligt sind. Untersuchen will die Kommission auch ein unter dem Namen Duet bekannt gewordenes Gemeinschaftsvorhaben von Vivendi Universal, Sony und Yahoo, das am 11.6.2001 in Pressplay umbenannt wurde.

Wie Monti in Stockholm erklärte, gebe es im Zusammenhang mit den Online-Plänen der Musikindustrie "eine ganze Reihe von Fragen, die einer genauen Untersuchung wert sind". Die Brüsseler Wettbewerbshüter wollen klären, ob die Musikunternehmen vor dem Aufbau neuer Internet-Angebote möglicherweise wettbewerbswidrige Absprachen getroffen haben. Nach Aussage einer Sprecherin der Kommission ist wegen der hohen Konzentration im Musikmarkt jede Zusammenarbeit der fünf großen Musikverleger unter Wettbewerbsgesichtspunkten besorgniserregend. Die Mutterunternehmen von Warner Music und der BGM, die Medienkonzerne AOL Time Warner und die Bertelsmann Gruppe, haben zusammen mit der EMI Group, Vivendi Universal und Sony im internationalen Musikmarkt eine völlig marktbeherrschende Stellung.

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[IUM/jz]

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