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06.06.2001; 18:22 Uhr
"Schwarzkopien" auf vier von fünf privaten PCs
Verwertungsgesellschaften stellen Studie zur Nutzung von Rechnern in Haushalten und am Arbeitsplatz vor

Rund vier von fünf privaten PCs werden auch zur Vervielfältigung und Speicherung urheberrechtlich geschützten Materials genutzt. Das ist das wesentliche Ergebnis einer Studie, die die Verwertungsgesellschaften Wort (VG Wort) und Bild-Kunst (VG Bild-Kunst) am 5.6.2001 in München vorstellte. Nach der Untersuchung, die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im April 2001 in rund 2200 deutschen Haushalten durchführte, sind im Durchschnitt 27 Prozent aller im privaten Bereich gespeicherten Inhalte fremden Ursprungs. Bei Rechnern am Arbeits- oder Ausbildungsplatz und in der Schule sieht es nicht viel anders aus: Dort nutzen drei von vier Personen den PC auch für das private Vervielfältigen urheberrechtlich geschützten Materials.

Die GfK untersuchte für die Studie 2217 Haushalte, in denen ein PC vorhanden war. Berücksichtigt wurden dabei nur Rechner, die ab 1995 angeschafft wurden. Befragt wurde jeweils die Hauptnutzer der PCs, von denen 1279 Personen zusätzlich auch Angaben zur Nutzung von Rechnern am Arbeits- oder Ausbildungsplatz oder in der Schule machten. Einen Drucker besaßen drei Viertel der befragten Haushalte mit PC, einen Scanner mit 43 Prozent nicht ganz jeder zweite Haushalt. Ein CD-Brenner war mit 28 Prozent aller Haushalte nur in knapp einem Drittel der Fälle vorhanden.

Nach der Untersuchung geben knapp zwei Drittel aller Nutzer mit CD-Brenner an, auf ihrem privaten Rechner auch fremde Inhalte auf CD gebrannt zu haben. Im Durchschnitt handelte es sich dabei in mehr als der Hälfte der Fälle um Musik. Am zweit- bzw. dritthäufigsten auf CD kopiert wurden Bilder und Computerspiele. Bei 14,8 Millionen privater PCs bis zu einem Alter von fünf Jahren, die nach einer repräsentativen Stichprobe vom Janar 2001 in deutschen Haushalten vorhanden sind, würden nach der Untersuchung in Deutschland auf bis zu 2,7 Millionen privater CD-Brenner "Schwarzkopien" hergestellt. Ähnlich ist die Lage bei Scannern, die ebenfalls von etwa zwei Dritteln aller Nutzer auch dazu genutzt werden, fremde Inhalte einzulesen. Gescannt werden dabei in 70 Prozent aller Fälle keine fremden Bilder, sondern fremde Texte.

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