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26.04.2001; 17:03 Uhr
Urheberrechtsverletzungen durch Anbieter von Handy-Klingeltönen?
Vorwürfe aus Großbritannien - "Anbieter sind in den seltensten Fällen lizensiert"

In Großbritannien sind Vorwürfe laut geworden, die Anbieter von Klingeltönen für Handys verletzten Urheberrechte. Durch den unberechtigten Vertrieb von Liedern bekannter Musiker als Klingelmelodien für Mobiltelefone entständen den Rechteinhabern Schäden in Millionenhöhe. Verschärfen könnte sich das Problem mit der Einführung leistungsfähigerer Telefone, die zur Anrufsignalisierung Musik in Radioqualität wiedergeben können. Ein Vorgehen gegen unlizensierte Anbieter erschweren könnte allerdings die Tatsache, dass viele Unternehmen ihre Server im außereuropäischen Ausland betreiben.

Nach Angaben des britischen Beratungsunternehmens Envisional gibt es allein im englischsprachigen Internet mehr als 1400 Anbieter, die für das Herunterladen einzelner Klingeltöne Beträge von umgerechnet bis zu neun Mark berechnen. Angeboten würden die Titelmelodien beliebter Filme und Fernsehsendungen, aber auch auch Hunderte von aktuellen Liedern bekannter Musiker. Die meisten der Anbieter hätten von den Rechteinhabern keine entsprechenden Lizenzen erworben. Getan hätten das nur einzelne Unternehmen wie Nokia und British Telecom, die über das Internet ebenfalls Klingeltöne zum Herunterladen anbieten, dafür pro Download aber ein Nutzungsentgelt von umgerechnet etwa 15 Pfennigen zahlen. Durch die Angebote nicht lizensierter Unternehmen entständen der Musikindustrie dagegen jeden Tag Schäden in Millionenhöhe.

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[IUM/jz]

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