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07.03.2001; 18:12 Uhr
Recording Academy verklagt Napster auf Schadensersatz
Live-Aufnahmen von den Grammy Awards am Tag nach Übertragung bereits millionenfach heruntergeladen

Nachdem die Internet-Musiktauschbörse Napster Anfang März vor Gericht bereits eine Niederlage gegen mehrere große amerikanische Musikkonzerne einstecken musste, steht dem Unternehmen nun neuer Ärger ins Haus. Wie die National Academy of Recording Arts and Sciences (Recording Acacademy) am 7.3.2001 mitteilte, hat sie bereits am 5.3.2001 am Bezirksgericht in San Francisco Klage gegen das Unternehmen wegen Urheberrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Übertragung der 43. Grammy Awards erhoben. Die von der Recording Academy verliehenenen Grammy Awards sind die bedeutendste Auszeichnung der amerikanischen Musikbranche und am ehesten mit der Oscar-Verleihung zu vergleichen.

Die Recording Academy wirft Napster vor, bereits Stunden nach der Verleihung der Grammy Awards am 21.2.2001 seien im Internet-Angebot der Musiktauschbörse Live-Aufnahmen von der Veranstaltung zum Herunterladen angeboten worden, darunter Darbietungen so bekannter Künstler wie Madonna, Elton John, U2 und Moby. Am 2.3.2001 habe man Napster auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht, die entsprechenden Dateien seien aber nicht gesperrt, sondern noch millionenfach heruntergeladen worden. Nach eigenen Angaben hat die Recording Academy, die sich im Vorfeld entsprechende Rechte hatte einräumen lassen, deshalb inzwischen Pläne aufgegeben, Aufnahmen der Veranstaltung auf den Markt zu bringen. Auf das angeschlagene Unternehmen aus dem kalifornischen Redwood City kommen deshalb nun möglicherweise weitere Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe zu.

Die Recording Academy vertritt die Recht von rund amerikanischen 17.000 Musikern, Komponisten und Produzenten. Die von ihr seit 1957 jährlich veranstalteten Academy Awards verfolgen bis zu eineinhalb Milliarden Menschen in 175 Ländern.

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[IUM/jz]

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