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23.01.2024; 17:39 Uhr
KI als »Wurstmaschine«
Gefahren und Chancen der KI für die Medienwelt

In einem Beitrag auf Tagesspiegel Background weisen Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), und Prof. Dr. Rupprecht Podszun, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wettbewerbsrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, auf die Gefahren und Chancen von medienbezogenen Künstlichen Intelligenzen (KI) hin und plädieren für ihre stärkere Regulierung.

Die Autor:innen, die auch Mitglieder der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) sind, sehen in der KI eine »Art Wurstmaschine, in der alles, was sich im Netz findet, verhackstückt und dann in einer Black Box zusammengepresst wird«. Daraus leiten sie drei zentrale Gefahren für die Medienvielfalt ab: Die Richtigkeit und Überprüfbarkeit von Informationen werde nicht mehr gewährleistet und KI befördere die Individualisierung und damit die Entfernung der Gesellschaft. Schließlich sei die Medienvielfalt durch die zunehmende Konzentration auf wenige Unternehmen bedroht. 

Regulierungsbedarf bestehe daher in folgenden Bereichen: Erstens sei das Medienkonzentrationsrecht mit Blick auf die Marktstruktur zu stärken. Auch sollten strengere Transparenzpflichten und Verbote hinsichtlich der Nutzung von KI etabliert werden und es müsse garantiert sein, dass die KI mit offenen und vielfältigen Daten trainiert werde. Zudem sei die »Umklammerung von personalisierter Werbung und Information« aufzubrechen. Schließlich seien weitere KI-Monitoring-Pflichten für Medienanbieter:innen notwendig, um langfristig eine »positive Vielfaltssicherung« zu ermöglichen.

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[IUM/ee]

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