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27.01.2003; 18:18 Uhr
Alterskontrolle bei Sexangeboten im Internet "wenigstens so gut wie in Erotikläden"
Beck kündigt "klare Regelung" an - Verband warnt vor Abwanderung ins Ausland

Die Alterskontrolle bei Sexangeboten im Internet soll künftig "wenigstens so gut funktionieren wie in Erotikläden". Das forderte der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), in der neuesten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Focus". Die neue zentrale Kommission für Jugendmedienschutz werde die Frage "klar regeln", kündigte Beck an. Die bisherigen Zugangskontrollen ließen sich zu leicht umgehen. Sie könnten kaum verhindern, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu jugendgefährdendem Material erhielten. Der SPD-Politiker erwartet, dass die Kommission nach Inkrafttreten des neuen Jugendschutzrechts zum April 2003 auch entsprechende Sperrungsverfügungen erlassen wird. "Die Zugangsanbieter fürs Internet müssen dann illegale Angebote herausfiltern", meinte Beck gegenüber dem "Focus". Falls sich der Ministerpräsident mit seinen Forderungen durchsetzen sollte, müssten die Benutzer von Sexangeboten im Internet in Zukunft ihr Alter möglicherweise gegenüber dem Betreiber durch Einsenden einer Ausweiskopie nachweisen. Branchenvertreter bezeichneten die Forderungen deshalb als "unverhältnismäßig". Der Vorsitzende des Interessenverbands Europäischer Webmaster, Torsten Wenzel, warnte, viele Provider würden bei Inkrafttreten entsprechender Regelungen ins Ausland abwandern. Dort sei der Jugendschutz bei weitem nicht so streng wie in Deutschland.

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