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11.02.2003; 18:35 Uhr
Deutsche Musikwirtschaft setzt im Kampf gegen Musiktauschbörsen auf Zusammenarbeit
Gemeinsames Internetangebot bei getrennter Abrechnung - Aus Fehlern in USA gelernt

Die deutsche Musikwirtschaft setzt beim Kampf gegen die umstrittenen Musiktauschbörsen im Internet auf Zusammenarbeit. Nach einem Bericht des "Handelsblatts" vom 11.2.2003 wollen die Unternehmen noch in diesem Jahr ein gemeinsames Internetangebot vorstellen, über das Musik aus dem Repertoire aller großen deutschen Plattenverleger heruntergeladen werden kann. Nach Darstellung des "Handelsblatts" setzt die deutsche Musikwirtschaft bei ihren Plänen auf den Grundsatz "vereint marschieren, getrennt schlagen". Die Unternehmen wollten ihre Titel zwar gemeinsam anbieten, aber bei getrennter Abrechnung und ohne dass ein Unternehmen die Daten eines anderen Unternehmens einsehen könne. Jedes Unternehmen bleibe "Herr seines Repertoires" und könne über Marketing, Konditionen und Preise selber bestimmen. Außerdem solle sich gemeinsame Angebot nicht an die Verbraucher, sondern an Händler wenden. Diese könnten anschließend untereinander mit dem vollständigen Repertoire untereinander in Wettbewerb treten. Unterhalten soll das gemeinsame Angebot die Phononet GmbH, die schon jetzt für sechzehn Unternehmen aus der deutschen Musikbranche die erfolgreiche Musikdatenbank "musicline.de" betreibt. Die deutsche Musikwirtschaft will nach dem Bericht des "Handelsblatts" damit die Fehler vermeiden, die in den USA beim Aufbau rechtmäßiger Musikangebote im Internet gemacht worden seien. Dort hätten die Unternehmen jeweils eigene Angebote aufgebaut und sich anschließend beim Versuch zerstritten, sich gegenseitig Rechte am eigenen Repertoire einzuräumen.

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