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18.02.2003; 23:47 Uhr
Laut Studie nutzt fast jeder dritte deutsche Internetnutzer Musiktauschbörsen
Ausgaben für Musik-CDs aber bei 81 Prozent der Befragten gleichgeblieben

Fast jeder dritte deutsche Internetnutzer lädt sich regelmäßig Dateien aus einer der umstrittenen Musiktauschbörsen im Netz herunter. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die das Marktforschungsinstitut TNS Emnid (Emnid) vor kurzem im Auftrag des Münchener Medienunternehmens Aigner Media & Entertainment (AME) erstellt hat. Nach der Untersuchung, für die über 1000 Personen befragt wurden, nehmen 31 Prozent der deutschen Internetsurfer regelmäßig Angebote wie Kazaa, Morpheus oder Gnutella in Anspruch. Ob die Tauschbörsen allerdings tatsächlich für die auch von der deutschen Musikwirtschaft lautstark beklagten Umsatzeinbrüche im Geschäft mit Musik-CDs verantwortlich gemacht werden können, ist nach der Studie fraglich. Nur jeder siebte Befragte gab gegenüber Emnid an, wegen der Verfügbarkeit kostenloser MP3s im Internet weniger herkömmliche Tonträger zu kaufen. Mit 81 Prozent meinte die überwältigende Mehrheit der Nutzer, ihre Ausgaben für Musik-CDs seien trotz des Tauschs von Musikdateien über das Netz gleich geblieben. Vier Prozent der Befragten behaupten sogar, sie kauften mehr CDs, seitdem sie Tauschbörsen benutzten. Aufschlussreich sind auch die Gründe, die Emnid für die weitverbreitete "Musikpiraterie" im Internet ermittelte. So lädt jeder fünfte Befragte angeblich nur Musik herunter, die er bereits auf Musik-CDs besitzt, aber wegen Kopierschutzmaßnahmen der Plattenhersteller nicht auf dem eigenen PC abspielen kann.

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