Saban erwirbt Mehrheit der Stimmrechte an ProSiebenSat.1
Der US-amerikanische Medienunternehmer Haim Saban übernimmt die Mehrheit der Stimmrechte an der ProSiebenSat.1 Media AG. Die Münchener KirchMedia AG teilte am 17.3.2003 mit, die Verhandlungspartner hätten am gleichen Tag nach Abschluss mehrmonatiger Verhandlungen eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Danach erwirbt die Saban Capital Group über eine neu gegründete Tochtergesellschaft von KirchMedia 36 Prozent der Aktien und 72 Prozent der Stimmrechte an der ProSiebenSat.1 Media AG. Der Vertrag steht unter dem Vorbehalt, dass der Gläubigerausschuss der KirchMedia, das Bundeskartellamt und die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) dem Einstieg Sabans zustimmen. Die Unterzeichnung eines weiteren Vertrages über die Übernahme der Filmrechte und den Rechtehandel der ehemaligen Kirch-Gruppe soll in den nächsten zehn Tagen folgen. Nach Darstellung von KirchMedia haben die Verhandlungspartner auch über die Übernahme dieser Unternehmensteile bereits weitgehend Einigkeit erzielt. In den nächsten Tagen sollen allerdings noch etwa 40.000 Seiten Vertragsunterlagen abschließend geprüft werden.
"Es gibt nicht oft die Gelegenheit, die wichtigste Senderkette in Deutschland mehrheitlich übernehmen und weiter entwickeln zu können", erklärte Saban anlässlich der Vertragsunterzeichnung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir langfristig deutliches Wachstum verzeichnen werden. Wir sind gut positioniert, sobald die Werbesituation sich wieder verbessert und die Konjunktur im zweitgrößten Medienmarkt der Welt wieder anspringt. Wir werden sowohl mit unserer breiten Erfahrung als auch unseren umfangreichen Kontakten im internationalen Mediengeschäft das Management und die Mitarbeiter von KirchMedia und ProSiebenSat.1 bei ihrer engagierten Arbeit unterstützen." Zufrieden zeigte sich auch Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Er sei "zuversichtlich", auch den Vollzug des Vertrags "schnell über die Runden zu bekommen". Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Ziems bewertete das gemeinsam erzielte Ergebnis "als für alle Beteiligte überaus zufriedenstellend". "Wir freuen uns", so Ziems, "dass das Unternehmen an einen so erfahrenen Medienprofi verkauft wird und damit das gesetzte Ziel, die von uns wettbewerbsfähig umstrukturierte Firmengruppe als integrierten Medienkonzern zu erhalten, erreicht wird."
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