Wirtschaft will im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auch nach 20 Uhr werben
Die deutsche Wirtschaft will im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auch nach 20 Uhr Werbung senden. Das geltende Werbeverbot für die Sendezeit nach 20 Uhr müsse abgeschafft werden, verlangte die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) am 19.3.2003 auf einer Veranstaltung in Frankfurt am Main. Außerdem müsse die zeitliche Begrenzung der Werbung von 20 auf 30 Minuten täglich angehoben werden, forderte der Verband. Die Werbetreibenden begründeten ihren Vorstoß damit, dass die Wirtschaft mit ihrer Fernsehwerbung einen Großteil der Bevölkerung nicht mehr erreiche. Die öffentlich-rechtlichen Sender hätten in der Hauptsendezeit von 20 bis 23 Uhr einen Zuschaueranteil von 46 Prozent. Dabei handele es sich um ältere Zuschauer mit überdurchschnittlicher Bildung und gehobenem Einkommen. Die schlechte Erreichbarkeit dieser Zielgruppe über ARD und ZDF treibe die Preise für Werbung bei Privatsendern in die Höhe und mache Deutschland zum "mit Abstand teuersten Werbemarkt Europas". Der ARD-Vorsitzende Jobst Plog (NDR) und ZDF-Intendant Markus Schächter wiesen die Forderung auf der Veranstaltung in Frankfurt als politisch nicht durchsetzbar zurück. Plog wies darauf hin, dass die öffentlich-rechtlichen auf das Gesamtgleichgewicht am Markt achten müssten. Außerdem müsse auch die "deutliche Unterscheidbarkeit" des Programms von ARD und ZDF von dem der Privaten erhalten bleiben.
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