Sony und Universal geben "Pressplay" auf
Sony Music Entertainment (Sony) und die Universal Music Group (Universal) geben den Vertrieb von Musik über das Internet auf. Wie am 19.5.2003 bekannt wurde, verkaufen die beiden Unternehmen ihre erst vor wenigen Monaten eröffnete Musikplattform "Pressplay" für knappe 40 Millionen US-Dollar (etwa 34 Millionen Euro) an den Softwarehersteller Roxio, Inc. (Roxio). Das Softwarehaus, das bisher vor allem für seine CD-ROM-Brennsoftware bekannt war, ist seit kurzem neuer Inhaber der Namensrechte an der mittlerweile geschlossenen Musiktauschbörse "Napster". Nach eigenen Angaben will Roxio "Pressplay" als Grundlage eines neuen Onlineangebots benutzen, das im Jahr 2004 unter dem Namen der ehemaligen Tauschbörse an den Start gehen soll. Sony und Universal werden dem Vernehmen nach eine Minderheitsbeteiligung an dem neuen Unternehmen erwerben. Marktbeobachter erwarten, dass die Musikkonzerne Roxio bei den Nutzungsbedingungen für das neue Internetangebot Zugeständnisse machen werden. Der Zwang zum Abschluss eines Abonnements und die erheblichen Einschränkungen bei der Nutzung online erworbener Musik gelten als Hauptgrund dafür, dass "Pressplay" trotz erheblicher Aufwendungen von Sony und Universal die Erwartungen der beiden Unternehmen nicht erfüllen konnten. Nach Schätzungen von Marktbeobachtern konnte "Pressplay" bisher nur zwischen 50.000 und 100.000 Kunden gewinnen. Apples Anfang Mai 2003 gestarteter neuer Musikdienst "Music Store" hat im Gegensatz dazu bereits jetzt mehr als zwei Millionen Lieder verkauft.
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