Privatsender wollen Beschwerde gegen Zuschlag für die Bundesliga-Erstrechte an die ARD einreichen
Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) will bei der EU-Wettbewerbsbehörde Beschwerde gegen den Kauf der Rechte zur Fernseh-Berichterstattung der Fußball-Bundesliga durch die ARD einlegen. Entsprechend äußerte sich Jürgen Doetz, Chef des VPRT und Vorstand der Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media AG, in einem Interview des Magazins »Stern«. »Ich wehre mich dagegen, dass Gebührengelder zur Wettbewerbsverzerrung eingesetzt werden«, so Doetz. Nach seiner Auffassung sei der von der ARD gezahlte Kaufpreis »niemals refinanzierbar«. Ziel der Beschwerde sei es, den Programmauftrag der gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen klarer zu definieren. Sie sollten in Zukunft auf eine »ergänzende Rolle« beschränkt werden, da nicht einzusehen sei, warum man Gebühren für etwas bezahlen sollte, das man »woanders genauso gut umsonst sehen« könnte.
Nachdem der ARD-Vorsitzende Prof. Jobst Plog in einer Pressemitteilung der ARD vom 27.6.2003 angekündigt hatte, die Rechtekosten für die neue »Sportschau« würden nicht über die Gebührengelder amortisiert werden, plant die ARD, laut eines Berichts des »Tagesspiegels« vom 1.7.2003, die Refinanzierung über Einnahmen aus Werbung und Sponsoring.
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