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04.08.2003; 14:27 Uhr
Nach Studie achten US-Internetnutzer nicht auf mögliche Urheberrechtsverletzungen
Zwei Drittel der Nutzer von Musik-Downloads stehen fremden Urheberrechten gleichgültig gegenüber

Zwei Drittel der US-amerikanischen Nutzer von Musik-Downloads kümmert es nicht, ob die kopierten Musikstücke urheberrechtlich geschützt sind. Auf dieses Ergebnis einer aktuellen Studie des gemeinnützigen Pew Internet & American Life Projects machte musikwoche.de in einem Bericht vom 1.8.2003 aufmerksam. Nach der Untersuchung sind 35 Millionen der US-Amerikaner Tauschbörsennutzer, 26 Millionen bieten auf ihren Rechnern Musikstücke zum Tausch an. Mit 67 Prozent der letztgenannten Gruppe meinte die große Mehrheit der Anbieter, nicht auf etwa bestehende Urheberrechte zu achten. Dies gaben im Jahr 2000 nur 61 Prozent an. Ähnlich verhält es sich bei den Tauschbörsennutzern. Für 65 Prozent der User der P2P-Systeme ist es unerheblich, ob die getauschten Musikstücke urheberrechtliche geschützt sind. Die Mehrheit der Tauschbörsennutzer ist nach der Studie zwischen 18 und 29 Jahre alt, wobei zehn Prozent dieser Altersgruppe täglich Downloads vornehmen.

Die Untersuchung basiert auf Umfragen, die zwischen März und Mai 2003 durchgeführt worden sind. Das Userverhalten könnte sich jedoch durch das geplante Vorgehen der Recording Industry Association of America (RIAA) gegen Tauschbörsennutzer verändert haben. Der US-amerikanische Tonträgerverband hatte am 25.6.2003 massive Schadensersatzklagen gegen Personen angekündigt, die auf ihrem Computer über Tauschbörsen Musik zum Download für andere frei geben. »Nachdem wir das Sammeln von Beweisen begonnen haben, riskieren individuelle Computernutzer, die weiterhin illegal Musik für Millionen andere anbieten, Anzeigen, die sie tausende Dollar kosten und in Kriminal-Strafverfahren verwickeln können«, hatte sich RIAA-Präsidenten Cary Sherman gegenüber der dpa geäußert. Bereits Ende Juli hat die RIAA ihre Drohung wahr gemacht und 871 Vorladungen an private User erwirkt.

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[IUM/kr]

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