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19.03.2001; 12:03 Uhr
MP3.com: Einzug von Nutzungsgebühren wird kostenpflichtig
Künstler müssen monatliche Grundgebühr zahlen - kein Vorteil mehr gegenüber Verwertungsgesellschaften

Künstler, die ihre Lieder über die Internet-Musikbörse MP3.com zum Herunterladen anbieten, müssen ab dem 1.4.2001 eine monatliche Grundgebühr von rund 20 US-Dollar zahlen, um in den Genuss des Einzugs von Nutzungsgebühren zu kommen. Ein entsprechenden Dienst namens "Payback for Playback" hat das Unternehmen vor kurzem vorgestellt. Bisher war das Angebot, das unbekannten Künstlern Gelegenheit geben soll, bekannter zu werden und nebenher etwas Geld zu verdienen, für Anbieter und Nutzer kostenlos. MP3.com hatte bisher etwa eine Million US-Dollar pro Monat an Nutzungsgebühren verteilt. Bei der Musikbörse sind mehrere tausend Künstler registriert.

Das Unternehmen hatte lange damit geworben, sein Geschäftsmodell werde die Musikbranche revolutionieren. Zum ersten Mal könnten Künstler ihre Werke unabhängig von der Musikindustrie vermarkten, ohne sich vertraglich binden zu müssen. Durch den automatischen Einzug von Nutzungsgebühren - bei jedem Herunterladen eines Liedes aus dem Internet-Angebot wurde dem jeweiligen Künstler ein bestimmter Betrag gutgeschrieben - bot MP3.com auch eine Alternative zu den US-amerikanischen Verwertungsgesellschaften, die entsprechende Dienstleistungen seit jeher nur entgeltlich anbieten. Durch die Einführung von Gebühren nähert sich das Unternehmen nun Modellen an, die auch in der "old economy" üblich sind.

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[IUM/jz]

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