kressreport: Kirch verhandelt mit RTL über WM-Rechte
Die Kirch-Gruppe will in der kommenden Woche mit der Bertelsmann-Tochter RTL wieder über die Fernsehrechte für die Fußball-WM 2002 und 2006 verhandeln. Das berichtet der Branchendienst kressreport am 19.4.2001 in einer Vorabmeldung. Das Münchner Medienunternehmen befürchte, dass sich ARD und ZDF doch noch aus der Vereinbarung vom März 2001 zurückziehen könnten, in der sich die Kirch-Gruppe und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten grundsätzlich über einen Verkauf der Senderechte geeinigt hatten. Die Übertragung der Fußball-WM 2002 im 2006 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wäre damit wieder in Frage gestellt.
Wie der kressreport weiter berichtet, wolle die Kirch-Gruppe mit RTL-Gruppe über eine Lösung verhandeln, die beide Unternehmen bereits zum Jahresanfang in Betracht gezogen hätten. Danach sollten sich RTL und SAT 1 die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaften im täglichen Wechsel aufteilen. Außerdem wolle die Kirch-Gruppe dem Sender RTL auch die Formel 1 zur Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen überlassen. Im Gegenzug solle der Kirch-Sender SAT 1 aber etwaige Senderechte für die Länderspiele der Fußball-Nationalmannschaft erhalten.
ARD und ZDF waren am 6.3.2001 mit der Kirch-Gruppe grundsätzlich über den Verkauf der Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2002 und 2006 einig geworden. Die Einigung steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Aufsichtsgremien von ARD, ZDF und den zehn deutschen Landesrundfunkanstalten der Vereinbarung zustimmen. Während die ARD-Intendanten den Vertrag bereits Anfang März 2001 gebilligt haben, war in einigen Landesrundfunkanstalten Kritik an der Höhe des vereinbarten Kaufpreises laut geworden, der nach Gerüchten mehrere Hundert Millionen Mark betragen soll. Die endgültige Entscheidung über den Rechtekauf soll in den Rundfunk- und Verwaltungsräten der Landesrundfunkanstalten bis Ende Mai fallen.
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