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26.02.2004; 18:33 Uhr
EFF schlägt freiwillige Gebühr für Tauschbörsen vor
Bürgerrechtsorganisation will Tauschbörsen legalisieren - Nutzer können freiwillige Gebühr von 5 US-Dollar pro Monat zahlen

Im Kampf der Musikwirtschaft gegen illegale Tauschbörsen meldet sich die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) zu Wort. In einer eigenen Pressemitteilung vom 24.2.2004 macht sich die EFF für die Legalisierung der Tauschbörsen stark. Im Gegenzug dazu sollte eine freiwillige Gebühr von 5 US-Dollar pro Monat für Tauschbörsennutzer eingeführt werden. Nach Ansicht der Internet-Bürgerrechtler hat die juristische Kampagne der US-Musikindustrie, der Recording Industry Association of America (RIAA), weder die Einnahmen der Künstler steigern, noch das Angebot an kostenfreien Tauschbörsen eindämmen können. Außerdem seien Tauschbörsen der beste Weg, um Musik zu vertreiben. Hierbei hätten die Musikfans den Plattenlabels einiges voraus. Während Apple´s iTunes Music Store lediglich 500.000 Musikstücke im Angebot habe, hätten die Musikfans über Kazaa Millionen Songs an die Öffentlichkeit gebracht. Daher schlägt die EFF vor, eine Agentur einzurichten, die freiwillige Lizenzgebühren von Tauschbörsennutzern einsammelt. Die Einnahmen sollen dann an die Künstler, ähnlich wie über die Verwertungsgesellschaften, je nach Popularität ihrer Musik verteilt werden. Nach Berechnungen der EFF könnte die Musikindustrie eine jährliche Zusatzeinnahme von 3 Milliarden US-Dollar verbuchen, falls jeder der 60.000 US-Bürger, die schon mal Tauschbörsendienste genutzt haben, 5 US-Dollar monatlich entrichten würde.

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[IUM/kr]

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