Erneute Niederlage von 321 Studios vor US-Gericht
Der US-amerikanische Softwarehersteller 321 Studios musste im Streit um den Verkauf seiner DVD-Kopiersoftware erneut eine Niederlage vor Gericht hinnehmen. Laut US-amerikanischer Medienberichte hat ein Bezirksgericht in New York seine Kopiersoftware »DVD X Copy« zu Gunsten der Filmfirmen Paramount Pictures und Twentieth Century Fox für illegal erklärt und 321 Studios die Herstellung und Verbreitung des Programms verboten. Richter Richard Owen begründete die Entscheidung mit einer Verletzung des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA).
Die Software ermögliche das Umgehen des bei DVDs verwendeten so genannten Content Scramblin Systems (CSS), der auch gegen nach Ansicht der Rechteinhaber unberechtigte Kopien schütze. Das Argument des verklagten Softwareunternehmens, CSS sei nicht für den Kopierschutz gedacht, sondern nur für die Zugriffskontrolle, überzeugte den Richter somit nicht. Die Motion Pictures Association of America (MPAA) begrüßte die Entscheidung. »Wir sind zufrieden, dass ein weiteres Gericht die Versuche von 321 Studios, von den urheberrechtlich geschützten Werken anderer zu profitieren, durchschaut hat« , erklärte MPAA-Vorsitzender Jack Valenti. Die Produkte und die Öffentlichkeitsarbeit des Softwareunternehmens trügen lediglich zur Verwirrung der Allgemeinheit darüber bei, was erlaubt sei und was nicht.
Nachdem ein Bundesgericht in San Francisco vor einer Woche ebenfalls die Software »DVD X Copy« für illegal erklärt hatte, hat 321 Studios das Kopierprogramm vom Markt genommen und bietet es mittlerweile in eingeschränkter Fassung wieder an. Die neue Version kann den auf DVDs installierten Kopierschutz nicht umgehen. 321 Studios hatte allerdings angekündigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.
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