Clownfisch »Nemo« ist kein Plagiat des Anemonenfisches »Pierrot«
Der vom Disney-Konzern herausgebrachte Trickfilm »Findet Nemo« darf weiterhin mit Bildern des Clownfisches beworben werden. Damit wies ein Pariser Gericht laut französischer Presseberichte im Eilverfahren den Antrag eines französischen Kinderbuchautors zurück, der den Disneyfilm als Plagiat ansieht. Auch kam das Gericht dem Antrag auf Verkaufsstopp jeglicher Nebenprodukte wie Bücher, Plüschtiere und Pyjamas nicht nach. Es gebe keine »ernsthaften Ähnlichkeiten« zwischen »Nemo« und dem vom Antragsteller entworfenen ebenfalls orange-weiß geringelten Fisch »Pierrot«. Insbesondere in der Form sah der Richter einen Unterschied. »Nemo« sei »rundlicher« als »Pierrot«, der eine längliche Figur habe. Auch lächle der Disney-Fisch mehr. Der Autor Franck Le Calvez hat gegen den Konzern Mitte Dezember 2003 Klage erhoben. Der Kläger hatte Mitte November 2002 ein Kinderbuch mit dem Titel »Pierrot le poisson-clown« (Pierrot, der Clownfisch) verfasst. Die hierzu entworfene Zeichnung eines Clownfisches hatte er sich im Februar 2003 schützen lassen. Nun behauptet der französische Autor, das Aussehen des Fisches und die Handlung des Films »Findet Nemo« seien seiner Zeichnung und dem Inhalt seines Buches verblüffend ähnlich. Sein Buch sei aufgrund des Kinofilms nicht zum Verkauf angenommen worden. Von den 2000 Exemplaren seien nur 600 in den Handel gekommen. Sein Werk leide unter unfairer Konkurrenz. Das Hauptverfahren in dem Plagiatsstreit findet am 5.10.2004 statt.
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