DMV beklagt illegale Notenkopien
Der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) wies im Rahmen seiner Jahrestagung in Bremen auf die Problematik der Anfertigung der Kopien von Noten hin. Laut einer verbandseigenen Pressemitteilung vom 14.6.2004 kopieren viele Chöre und Orchester ihre Noten selbst ohne sich der Rechtswidrigkeit ihres Handelns bewusst zu sein. Nach Angaben Dagmar Sikorskis, Präsidentin des DMV, fügt »dieses millionenfache illegale Kopieren den Komponisten und Textdichtern Schaden in Millionen Euro-Höhe zu und gefährdet die musikalische Vielfalt in Deutschland«. Bei Chorverlagen seien Umsatzrückgänge von bis zu 60 Prozent zu verzeichnen. Dies behindere die Finanzierung der Werke junger Komponisten. Die Präsidentin forderte daher die Orchesterchefs, Chöre und die Verantwortlichen auch in anderen betroffenen Bereichen dazu auf, »dem ruinösen Vervielfältigen von Noten zum Nulltarif Einhalt zu gebieten und die Spielregeln zu beachten«.
Erneut übte Sikorski Kritik an dem Vorhaben der Tonträgerindustrie, ab 1.1.2004 ein Senkung des bisherigen Vergütungssatzes für die Lizenzierung von Tonträgern von 9,009 % vom Herstellerpreis auf 5,6 % zu erreichen. Die im Rahmen dieser Diskussion verabschiedete Protest-Resolution sei bereits von mehr als 3.000 Autoren unterzeichnet worden, zu denen Größen wie Marius Müller-Westernhagen, Xavier Naidoo, und James Last zählten.
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