BVR für Änderung der Vergabekriterien des DFFF
Eine Überprüfung der Vergabekriterien des seit Anfang 2007 bestehenden »Deutschen Filmförderfonds« (DFFF) fordert der Bundesverband Regie (BVR). Aus Anlass für die Kritik ist das kurzfristige Scheitern der amerikanischen Filmproduktion »Stopping Power«, für die bereits mehrere Millionen aus dem Fördertopf vorgesehen waren und bei der rund 200 deutsche Filmschaffende und weitere deutsche Dienstleister mit einer Beteiligung fest rechneten, nun aber leer ausgingen.
Zwar sei es grundsätzlich zu begrüßen, wenn internationale Produktionen ebenfalls von der Förderung profitierten, wenn ein eindeutiger kultureller Bezug zu Deutschland gegeben sei. Jedoch dürfe nach Ansicht des BVR im Rahmen des derzeitigen »kulturellen Eigenschaftstestes« nicht allein die Nutzung von Studios in Deutschland dafür genügen, um aus einem amerikanischen Action-Thriller formal einen »Deutschen oder Europäischen Film« nach den Kriterien des DFFF zu machen. Vielmehr sollte auch die Verwendung deutscher Autoren, Regisseure und Hauptdarsteller berücksichtigt werden.
Außerdem sollten die Mittel nur noch an seriöse Unternehmen vergeben werden, die schon »nachhaltige Produktionsarbeit« nachweisen könnten, und nicht mehr an so genannte Einzweckfirmen, die nur für den Zweck, einen bestimmten Film herzustellen gegründet würden. Der Nachteil bei letzteren sei, dass sie, wenn etwas »schief laufe«, einfach geschlossen würden. »Damit bleiben dann die Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen und die Investoren machen sich aus dem Staub«, warnt der BVR.
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